Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hornblendefels“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 725
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Hornblendefels. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 725. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hornblendefels (Version vom 23.02.2023)

[725] Hornblendefels (Amphibolit, Amphibolgestein), ein einfaches Gestein, im wesentlichen nur aus dunkelgrüner bis schwarzer Hornblende bestehend, ist kristallinisch-körnig oder schieferig (Hornblende-, Amphibolschiefer). Die unwesentlichen Beimengungen sind, besonders bei körnigem Gestein, Quarz und dunkler Glimmer, beim Hornblendeschiefer und bei Faserstruktur mehr Oligoklas. Außerdem finden sich Granat, Epidot (Pistazit), Eisenkies, Magneteisenstein. Lichtgrüner Pistazit erscheint nicht selten bei größerer Anhäufung desselben in dem Hornblendeschiefer lagenweise, und es entsteht dann selbst ein Pistazitfels oder -Schiefer. Hornblendegestein wie Hornblendeschiefer treten selten sehr ausgedehnt, aber im ganzen ziemlich häufig im Gebiet der archäischen Gneise und Glimmerschiefer auf; nicht selten ferner in Begleitung von Granatfels und als häufiger Bestandteil von Magneteisen- und andern Erzlagern des kristallinischen Schiefergebirges, ebenso in Begleitung von Lagern körnigen Kalksteins; so im Erzgebirge (Schwarzenberg, Oberwiesenthal), in den Alpen (im obern Ennsthal), in Skandinavien (Arendal) u. a. O. Mitunter sind hierher gehörige Gesteine aus der Strahlstein genannten Varietät der Hornblende gebildet, gewöhnlich dickschieferige Aggregate gras- bis lauchgrüner Strahlsteine darstellend. Solche Strahlsteinschiefer (Aktinolithschiefer) kommen in Tirol, den savoyischen[WS 1] Alpen, in Ungarn, Schottland und Nordamerika vor.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: avoyischen