Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hopfen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 711713
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Hopfen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 711–713. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hopfen (Version vom 13.10.2022)

[711] Hopfen (Humŭlus L.), Gattung aus der Familie der Kannabineen, ausdauernde Kräuter mit rechts windenden Stengeln, herzförmigen oder handförmig gelappten Blättern, achselständigen, rispigen männlichen und ebenfalls achselständigen weiblichen Blütenkätzchen oder Zäpfchen in traubiger Anordnung. Zwei Arten. H. Lupulus L. (s. Tafel „Genußmittelpflanzen“), mit ausdauerndem Wurzelstock, horizontalen, langen Ausläufern, krautartigem, kantigem, 4–9 m langem, wie die Blattstiele und die Unterseite der Blätter rückwärts stachel- bis rauhhaarigem Stengel, langgestielten, rundlichen oder eiförmigen, drei- bis fünflappigen, am Grund herzförmigen, grob gesägten Blättern, grünlichen, hängenden, rauhen männlichen Blütenrispen und grünen weiblichen Blüten in eiförmigen, gestielten Kätzchen (Trolle, Dolde), gelblichgrünen Fruchtzapfen und rundlichen, einsamigen Nüßchen, locker umschlossen von dem häutigen, mit zahlreichen gelben bis orangefarbenen Harzdrüsen besetzten Perigon. Der H. wächst wild an humusreichen, feuchten Orten im nördlichen Europa, Asien und in Nordamerika und wird der unbefruchteten Fruchtzapfen halber in mehreren Varietäten, aber nur in weiblichen Exemplaren, kultiviert. H. gedeiht in Deutschland überall in der Ebene, verlangt aber eine gegen Süden offene, nach Norden geschützte Lage und leicht erwärmbaren, möglichst kalkhaltigen Boden mit durchlassendem Untergrund. Am besten gedeiht er auf Sandmergel und mildem Kalkmergel; man pflügt und düngt im Herbst, zieht gerade laufende Dämme von ca. 1 m Höhe und pflanzt die 12–18 cm langen Fechser 1–1,25 m weit voneinander in 45 cm tiefen Löchern. Wenn diese 50–60 cm lang sind, bindet man sie an Bohnenstangen, hält den Boden rein und füllt die Grube mit Kompost. Im Herbst erhält man einen kleinen Ertrag an Fruchtzapfen. Man schneidet dann die Ranken ab und belegt die Stöcke mit Dünger. Im nächsten Frühjahr beschneidet man die Stöcke, düngt, wenn nötig, setzt 7,5–8,5 m lange Stangen und bindet an jede drei Ranken, während man die übrigen abschneidet. Statt an Stangen, zieht man H. vielfach auch an Draht und Bindfaden. Im September erntet man die Zapfen und trocknet sie auf einem luftigen Boden. Man rechnet auf je zwölf Jahre zwei gute Ernten zu 40 Ztr. pro Hektar, sechs mittlere zu 20 Ztr., vier schlechte zu 5 Ztr., durchschnittlich 12–15 Ztr. Der H. findet seine hauptsächlichste Verwendung in der Bierbrauerei. In einigen Gegenden werden die Fruchtzapfen des wilden Hopfens gesammelt; sonst aber benutzt man allgemein nur die kleinern (bis 2,5 cm langen) Zapfen des kultivierten Hopfens, bei welchem die Samen, welche dem Bier einen unangenehmen Geschmack verleihen, nicht ausgebildet sind, der aber um so reicher ist an den die Blättchen der Zapfen wie ein goldgelber Staub bedeckenden Drüsen, dem wertvollsten Bestandteil des Hopfens. Den vorzüglichsten H. liefern Böhmen (Saaz, Leitmeritz, Falkenau und Pilsen) und Bayern (Spalt, Hersbruck, Lauf, Langenzenn, Neustadt a. A., Höchstadt, Altdorf, Wolnzach); der bayrische H. ist im allgemeinen kräftiger, aber weniger fein als der böhmische. Guter H. ist rötlich- oder grünlichgelb, zeigt sich beim Zerreiben recht harzig und klebrig und verbreitet ein reines Aroma; er ballt sich etwas beim Zusammendrücken und fühlt sich klebrig an. Er hält sich nur ein Jahr, verliert dann schnell an Gehalt und erteilt dem Bier unangenehmen Geruch. Zur Konservierung schwefelt man den H. und erzielt dadurch namentlich bei feuchterer Ware größere Haltbarkeit; stets muß der H. in Säcken fest verpackt werden; vorteilhaft preßt man ihn mit hydraulischen Pressen zusammen, beklebt die Säcke mit Papier und hebt ihn dann in kalten, trocknen Räumen, z. B. in Eishäusern, auf. Als wirksame Bestandteile enthält H. ätherisches Hopfenöl (0,8 Proz.), Harz, Bitterstoff und Gerbsäure, außerdem Gummi, Äpfelsäure und Mineralstoffe. Das ätherische Öl, durch Destillation mit Wasser zu gewinnen, ist gelblich, dünnflüssig, riecht stark nach H., schmeckt brennend und schwach bitter, spez. Gew. 0,908, besteht aus einem kampfer- und einem sauerstoffhaltigen Öl, welches an der Luft in Baldriansäure übergeht. Das Hopfenöl wirkt nicht narkotisch. Das Hopfenharz ist in reinem Wasser schwer löslich, leichter in Wasser, welches Gerbsäure, Gummi, Zucker und besonders Hopfenöl enthält; es schmeckt intensiv bitter, und ihm ist wohl die Mehrzahl derjenigen Wirkungen zuzuschreiben, um derentwillen man den H. verwendet. Das Hopfenbitter bildet glänzende Prismen, ist in Wasser unlöslich, schmeckt aber in alkoholischer Lösung höchst intensiv bitter. Man hat mehrfach versucht, die Hopfenbestandteile abzuscheiden, um haltbarere und gleichmäßigere Präparate zu gewinnen. Namentlich kommt durch Destillation [712] gewonnenes Hopfenöl im Handel vor. Der von demselben befreite H. kann lange unverändert aufbewahrt werden und hat dieselbe Wirkung wie frischer, wenn man das Hopfenöl in entsprechender Menge der Würze zusetzt. Für medizinische Zwecke scheidet man die Drüsen des Hopfens durch Siebe ab und benutzt sie als Hopfenmehl, Lupulin (s. d.). Auch hat man versucht, die Hopfenranken auf Papier zu verarbeiten. Die jungen Triebe des Hopfens haben einige Ähnlichkeit mit Spargel und werden als Gemüse gegessen.

Die Hopfenkultur, welche früher nur in Böhmen und einzelnen Bezirken Bayerns betrieben wurde, hat sich in den letzten Jahrzehnten zusammenhängend mit der Bierproduktion sehr verbreitet, ohne daß indessen eine dem Bedarf angemessene Zunahme der Erntemengen zu konstatieren wäre. Denn schon im J. 1867 hat man den Ertrag einer vollen Ernte in Europa auf 500,000 metr. Ztr. geschätzt, und gegenwärtig dürfte derselbe bei sehr reicher Ernte kaum über 700,000 metr. Ztr. stehen. Außerhalb Europa haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika, wo die Hopfenkultur in 13 Staaten und besonders im Staat New York erfolgreich gepflegt wird, eine höhere Bedeutung erlangt. Amerika produziert nicht bloß für seine eignen Brauereien, sondern auch für den Export nach Europa. Auch in Australien wendet man dem H. neuestens mehr Aufmerksamkeit zu. Der gegenwärtige Stand der Hopfenkultur in den Hauptländern ergibt sich aus folgender Übersicht:

  Mittel­ernte 1884/85 Wahr­scheinlich. jährl. Ver­brauch
Anbau­fläche Ernte
metr. Ztr. Hektar metr. Ztr. metr. Ztr.
Deutsches Reich 222350 46690 288700 170000
Großbritannien 220000 28531 208658 300000
Belgien 54000 4185 55000 ? 35000
Österreich-Ungarn 50700 12800 60044 49800
Frankreich 44000 3326 45533 50000
Rußland 10000 ? 15500 12000
Niederlande 2600 206 ? 4250 5000
Andre Länder 9000 ? 9000 ? 13500
Zusammen in Europa: 612650 686685 635300
Ver. Staat. v. Amerika 150000 ? 20750 197500 130000
Australien 2800 ? 485 3000 ?
Zusammen: 765450 887185 765300

Im Deutschen Reich ergab die Erntestatistik für das Jahr 1884/85:

  Ernte­fläche Vom Hektar Ernte­menge
1884 1884 1878–83 1884/85
Hektar Tonnen Tonnen Tonnen
Preußen 4451,0 0,46 0,43 2058,9
Bayern 26815,8 0,53 0,45 14168,4
Württemberg 7507,8 0,61 0,57 4571,7
Baden 3067,0 0,82 0,70 2504,8
Elsaß-Lothringen 4688,7 1,17 0,98 5466,0
Übriges Deutschland 159,2 100,2
Zusammen: 46689,5 28870,0

Die Handelsbewegung gestaltete sich:

  Menge in Ton. (1000 kg) Wert in Tausenden Mark
Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr
1881 1181 8663 4134 24255
1882 1609 12093 12070 73765
1883 1695 7503 9150 33762
1884 1340 11514 5628 35692
1885 1385 12673 3878 24712

Im fünfjährigen Durchschnitt betrug demnach die jährliche Mehrausfuhr 9047 Ton., d. h. 90,470 metr. Ztr., im Wert von je 31,6 Mill. Mk.

Die Herkunft des Hopfens ist völlig unbekannt. Sicher ist nur, daß bei den Alten keine Pflanze erwähnt wird, deren Blüten einen angenehmen Zusatz zum Bier geben, ferner, daß die Denkmäler des Mittelalters, in denen das Bier und die Produkte südlicher Gärten oft genannt werden, nirgends den H. erwähnen, endlich, daß in manchen Ländern Europas der Gebrauch, H. dem Bier zuzusetzen, erst gegen Ausgang des Mittelalters oder gar erst im Lauf des 16. Jahrh. auftritt. Dennoch werden in dem Palyptychon des Irmino, das in den ersten Jahren des 9. Jahrh. aufgesetzt ist, häufig Zinsabgaben von H. erwähnt. Auch in den Urkunden des Stifts Freising kommen schon in der Mitte des 9. Jahrh. häufig Hopfengärten vor. Der H. war der Äbtissin Hildegard und dem Albertus Magnus bekannt; sein Anbau verbreitete sich so allgemein, daß er dem Sachsenspiegel, Schwabenspiegel etc. Anlaß zu ausdrücklichen Rechtsbestimmungen gab. In Schlesien, Brandenburg, Mecklenburg ist seit der Zeit, wo der H. uns näher bekannt wird, eine Hopfenabgabe gebräuchlich. In Norddeutschland, vorzüglich aber in Flandern, gab es schon früh mehrere wegen ihres Hopfenbiers berühmte Städte. Nach England kam (nach Hehn) der H. nicht vor Heinrich VIII. und Eduard VI. Über Verwendung, Surrogate etc. des Hopfens s. Bier. Vgl. Stamm, Das Buch vom H. (Saaz 1854); Saher, Der praktische Hopfenbau und der Hopfenhandel (Frankf. a. O. 1860–62, 2 Tle.); Perin, Der Hopfenbau (Straßb. 1874), besonders wichtig für die Drestanlagen; Tiller, Hopfenbau (Prag 1876); Wirth, Der Hopfenbau (2. Aufl., Stuttg. 1877); Lehnert, Hopfenbau (Berl. 1877); Weiß, Der H. (Wien 1878); Schöffl, Der Saazer Hopfenbau (2. Aufl., Saaz 1884); Strebel, Handbuch des Hopfenbaus (Stuttg. 1886); v. Medem, Der H., seine Herkunft und Benennung (Frankf. 1875); Schwarzkopf, Der H. und das Bier in naturhistorischer und medizinischer Hinsicht (Leipz. 1880); Carl und Homann, Hopfenbaukarte von Mitteleuropa (Nürnb. 1875); „Allgemeine Hopfenzeitung“ (Nürnb., seit 1861); „Hopfenkurier“ (das., seit 1882); „Beobachtungen über die Kultur des Hopfens“ (hrsg. vom Deutschen Hopfenbauverein, Münch. 1881 ff., jährliche Berichte).

[712] [Hier folgt in der Vorlage zunächst das Stichwort Hopfen, spanischer.]

Hopfen, 1) Franz, Freiherr von, geb. 1825, Gutsbesitzer in Mähren, wurde 1861 von den mährischen Großgrundbesitzern in den Landtag gewählt und von diesem in das Abgeordnetenhaus entsendet, in dem er zur deutsch gesinnten Regierungspartei (Klub des Zentrums) gehörte. 1863 wurde er durch Verleihung des Ordens der Eisernen Krone Ritter, später Freiherr. Schon 1863 zum Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses erwählt, führte er 1870–73 das Präsidium desselben. H. wurde 1864 Direktor der Österreichischen Bodenkreditanstalt, sodann des Wiener Bankvereins und Präsident der Südbahn und war einer der Finanzmatadore der Gründerperiode. Die Börsenkrisis bereitete aber auch einigen Gründungen, an denen er beteiligt war, ein schmähliches Fiasko und schadete seinem Ansehen, weswegen er auch bei den Neuwahlen 1874 nicht wieder gewählt wurde.

2) Hans, deutscher Dichter und Novellist, geb. 3. Jan. 1835 zu München, studierte daselbst und trat mit dem Münchener Dichterkreis, den König Maximilian II. in der bayrischen Hauptstadt versammelt hatte, in mannigfach fördernde Berührung. Er debütierte [713] als Dichter in dem von E. Geibel (1862) herausgegebenen „Münchener Dichterbuch“ mit einer Reihe von Liedern und Balladen, unter denen namentlich der prächtige Hymnus auf „Die Not“ und „Die Sendlinger Bauernschlacht“ die größten Hoffnungen für sein Talent erweckten. Im J. 1865 siedelte H. als Generalsekretär der Deutschen Schiller-Stiftung nach Wien über, wo er sich verheiratete, und ließ sich 1866 dauernd in Berlin nieder. Von ihm erschienen: „Peregretta“, Roman (Berl. 1864); „Der Pinsel Mings“, eine sehr ergötzliche chinesische Geschichte in Versen (Stuttg. 1868); „Verdorben zu Paris“, Roman (das. 1868, 2 Bde.); „Arge Sitten“, Roman (das. 1869, 2 Bde.); die Schauspiele: „Aschenbrödel“ (1869) und „In der Mark“ (1870); „Der graue Freund“, Roman (Stuttg. 1874, 4 Bde.); „Juschu. Tagebuch eines Schauspielers“ (das. 1875) und der Roman „Verfehlte Liebe“ (das. 1876, 2 Bde.); ferner: „Bayrische Dorfgeschichten“ (das. 1878); „Der alte Praktikant“ (das. 1878); „Die Heirat des Herrn von Waldenberg“ (das. 1879, 3 Bde.); „Die Geschichten des Majors“ (Berl. 1880, 3. Aufl. 1882); „Kleine Leute“, Novellen (das. 1880); „Mein Onkel Don Juan“, Erzählung (das. 1881, 2 Bde.); „Die Einsame“, Novelle (Dresd. 1882); „Gedichte“ (Berl. 1883); „Tiroler Geschichten“ (Dresd. 1884–85, Bd. 1 u. 2), „Das Allheilmittel“ (das. 1885); „Ein wunderlicher Heiliger“ (Leipz. 1886) u. a. In Hopfens Dichtungen offenbart sich lebendige Phantasie und ein origineller, oft knorriger Humor, aber zugleich eine Hinneigung zum gewaltsam Geistreichen und Manierierten sowie eine gewisse Vorliebe für den „Hautgout des sozialen Lebens“, worunter die poetische Wahrheit leidet. Eine Anzahl seiner kritischen und ästhetischen Essays sammelte der Autor in den „Streitfragen und Erinnerungen“ (Stuttg. 1876).


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 433
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[433] Hopfen. Von den verschiedenen Hopfenvarietäten, welche je nach der Pflückreife in Früh- oder August- und Spät- oder Septemberhopfen unterschieden werden, behauptet nach wie vor wegen der unerreichten Güte der rote Saazer Frühhopfen den ersten Platz. Die Vegetationsdauer vom Erscheinen der jungen Triebe beträgt beim Frühhopfen 105–120, bei mittelfrühem H. 125–137 und beim Späthopfen 140–170 Tage. Zur Neuanlage werden unbewurzelte Setzlinge (Hopfenfechser), seltener Wurzelfechser verwendet. Letztere werden von Hopfenfechsern erhalten, welche man ein Jahr in Gartenland zur Bewurzelung einsetzt und am ehesten noch zum Auspflanzen von Fehlstellen benutzt. Als Ersatz für die kostspieligen Stangenkulturen finden immer mehr die billigern Drahtanlagen Verwendung. Dieselben werden entweder in Gruppen (Pyramiden) oder in Reihen (Zeilen) hoch oder niedrig angelegt. Im erstern Falle werden an einer starken Stange die Leitdrähte von mehreren im Umkreis derselben stehenden Stöcken befestigt, im zweiten Falle werden von den Stöcken zum leichten Aushängen eingerichtete Leitdrähte senkrecht oder schief zu den parallel über den Hopfenreihen (bei niedern Anlagen über je zwei Reihen) laufenden Längsdrähten geführt. Von niedern Drahtanlagen verdienen besonders die sturmsichern Anlagen von Hermann in Ottmarsheim bei Besingheim (Württemberg) genannt zu werden. Der Schnitt des Hopfens soll möglichst frühzeitig im Frühjahr ausgeführt werden, da der späte Frühjahrsschnitt ungeeignet ist, weil dadurch das Austreiben der Reben zu sehr verzögert wird. Der an Stelle des Frühjahrsschnittes empfohlene Herbstschnitt hat sich nicht bewährt.

Eine der häufigsten Hopfenkrankheiten, der Rußtau, schwarzer Brand oder die Schwärze (Fumago salicinia Jul.), wird am besten durch Bespritzen der Hopfenpflanzen früh und abends mit einer 1,5proz. Lösung von Schmierseife mit etwas Tabakabsud bekämpft. Das Trocknen der gepflückten Hopfendolden erfolgt durch nicht über 37° warme Luft auf Hopfendarren, von welchen sich die Konstruktionen von Heijak in Michelob (Böhmen) u. die Reynoldsche Darre von Richter in Ehrenfeld bei Köln am besten bewährt haben. Zur mehr als einjährigen Aufbewahrung des Hopfens wird er nach dem Trocknen mit hydraulischen Pressen in zerleg- oder unzerlegbare cylindrische Blechbüchsen eingepreßt, die man durch Verlöten der Fugen luftdicht schließt. Wölfle in Nürnberg fabriziert unzerlegbare Büchsen aus Pappe. Eine Hopfenbüchse von 1,25 m Länge und 0,60 m Durchmesser enthält 250 kg H., welche nur den 10. Teil des Raumes von ungepreßtem H. einnehmen. Vgl. Strebel, Handbuch des Hopfenbaues (Stuttg. 1887); Fruwirth, Hopfenbau u. Hopfenbehandlung (Berl. 1888).