MKL1888:Hopf
[711] Hopf, Karl, Geschichtsforscher, geb. 19. Febr. 1832 zu Hamm in Westfalen, studierte zu Bonn, wo er 1852 mit einer Dissertation über die mittelalterliche Geschichte Griechenlands promovierte, der fortan seine Studien gewidmet blieben. Nachdem er sich zu Bonn habilitiert hatte, unternahm er 1853 eine Reise nach Italien und wurde 1858 zum außerordentlichen Professor und Bibliothekar in Greifswald, 1864 zum ordentlichen Professor der Geschichte und Oberbibliothekar an der Universität Königsberg ernannt. Mit unermüdlichem Fleiß forschte er in Bibliotheken und Archiven Italiens und Griechenlands nach Materialien für die griechische Geschichte, deren einzelne Partien er in zahlreichen Monographien (abgedruckt in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie) gründlich behandelte, und von der er im 85. und 86. Bande der Ersch und Gruberschen Encyklopädie einen allerdings wenig belebten und übersichtlichen Abriß gegeben hat. Auch gab er einen „Historisch-genealogischen Atlas“ (Gotha 1858–61, Bd. 1 u. 2) heraus und schrieb: „Venetobyzantinische Analekten“ (Wien 1859); „Die Einwanderung der Zigeuner in Europa“ (Gotha 1870). Seine letzte Arbeit war die Herausgabe der „Chroniques gréco-romanes inédites ou peu connues“ (Berl. 1873). Er starb 23. Aug. 1873 in Wiesbaden.