Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hermogĕnes“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 433
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Hermogĕnes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 433. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hermog%C4%95nes (Version vom 11.04.2021)

[433] Hermogĕnes, 1) Architekt des griechischen Altertums, Erbauer des Artemistempels zu Magnesia und des Tempels des Dionysos zu Teos, über welche er auch Schriften hinterließ.

2) Namhafter griech. Rhetor, aus Tarsos in Kilikien, um 160 n. Chr., trat bereits im 15. Lebensjahr unter Mark Aurel mit vielem Beifall auf und verfaßte ein treffliches Werk über die Redekunst in fünf Büchern, das ein außerordentliches Ansehen genoß und lange das vornehmste Lehrbuch der Rhetorik blieb, daher es auch vielfach erklärt und exzerpiert wurde (mit den alten Kommentaren und Scholien hrsg. im 1. Band der „Rhetores graeci“ von Walz, Stuttg. 1832, und ohne jene in der Sammlung von Spengel, Bd. 2, Leipz. 1854). Das fünfte Buch, welches rhetorische Vorübungen (Progymnasmata) enthält, ist von Aphthonios (s. d.) umgearbeitet und von Priscianus ins Lateinische übersetzt worden. Merkwürdig ist, daß H. schon im 24. Jahr seine Geisteskräfte verlor und gleichwohl erst im Greisenalter starb.