Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Herefordshire“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 417
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Herefordshire. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 417. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Herefordshire (Version vom 25.04.2024)

[417] Herefordshire (spr. hérrĭfördschir), Grafschaft im westlichen England, grenzt nördlich an die Grafschaft Salop, östlich an Worcester, südlich an Gloucester und Monmouth sowie westlich an Brecknock und Radnor in Wales und hat einen Flächenraum von 2157 qkm (39,18 QM.). Das Land ist ein Hügelland, in welchem anmutige Höhen und prächtige Wälder mit breiten und fruchtbaren Thälern angenehm wechseln. Die schönsten Erhebungen sind die Hatteralhügel (mit dem 807 m hohen Cradle) an der Südwestgrenze und die Malvernhügel (426 m hoch) an der Ostgrenze. Der Boden besteht fast ganz aus altem roten Sandstein; nur vereinzelt kommen daneben silurische Bildungen, von Syenit durchbrochen, vor. Hauptbewässerung geben die Wye (zum Severn), die nach heftigem Regen oft plötzlich 21/2 m steigt, und deren Nebenflüsse (Lug, Frome, Monnow etc.). Die Bevölkerung zählte 1881: 121,062 Seelen (Abnahme seit 1871: 3,5 Proz.). Die Haupterwerbsquellen der Bewohner bilden Landbau und Viehzucht (namentlich Schafe); die Wolle von H. gehört zu den besten englischen Sorten. An Vieh zählte man 1884: 23,114 Ackerpferde, 90,713 Rinder, 315,068 Schafe, 27,275 Schweine. Äpfel und Birnen zieht man in größter Menge und gewinnt viel Birnwein (Perry), namentlich aber Apfelwein (Cider), mehr als irgendwo in England. Auch der Hopfenbau, der 2700 Hektar einnimmt, ist bedeutend. Ein wichtiges Produkt bildet außerdem Eichenrinde. Vom Gesamtareal kommen 33 Proz. auf Ackerbau und Gärten, 50 Proz. auf Weiden und 7 Proz. auf Wald. Die Industrie ist von keinem Belang. Hauptstadt ist Hereford.