Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Herōisch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 437
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Herōisch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 437. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Her%C5%8Disch (Version vom 21.05.2023)

[437] Herōisch, einem Heros angemessen, auf Heroen bezüglich; heroischer Vers, s. v. w. Hexameter. In der Landschaftsmalerei nennt man h. diejenige Gattung, welche aus der Natur großartige und erhabene Terrain- und Felsbildungen sowie andre Detailformen auswählt und zu einem idealen Ganzen verbindet, das einer aus der Mythologie oder der Heroensage entnommenen Figurenstaffage entspricht. Wo die Natur solche Bildungen nicht aufzuweisen hat, ist der Künstler genötigt, die Formen zu idealisieren oder zu stilisieren (daher auch stilistische Landschaft). Man nennt diese Gattung der Landschaftsmalerei auch die historische, womit im allgemeinen Ernst und Erhabenheit der Formbildung angedeutet sind. Von ältern Meistern haben besonders A. Schiavone, die Carracci, Claude Lorrain, N. Poussin, von jüngern J. A. Koch, Schnorr, K. F. Lessing, F. Preller, A. Zimmermann, Marko, Dreber und Kanoldt die heroische Landschaft kultiviert.