MKL1888:Heißluftmaschine

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Heißluftmaschine“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 436437
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Heißluftmaschine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 436–437. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hei%C3%9Fluftmaschine (Version vom 18.02.2024)

[436] Heißluftmaschine.[WS 1] H. Robinson in Manchester hat eine geschlossene H. angegeben, die besonders in ganz kleiner Ausführung zum Betrieb kleiner Arbeitsmaschinen, wie Nähmaschinen etc., dienen soll. Der Arbeitscylinder c (s. Figur, S. 437) ist am einen Ende geschlossen, am andern offen. In ihm bewegt sich der Arbeitskolben f, der mittels der Kurbelstange t auf den Kurbelzapfen p der Schwungradwelle wirkt. An demselben Kurbelzapfen greift eine Schiene r an, welche die Kurbelbewegung mittels des Hebels n, der Schwinge m und Stange k auf den zugleich als Regenerator dienenden Verdränger h überträgt, und zwar so, daß die Hubwechsel des letztern zwischen diejenigen des Arbeitskolbens f fallen. Der Verdränger bewegt sich in der Kammer bb1, deren oberer Teil b, mit dem Tisch a aus einem Stücke gegossen, als Kühlraum dient. Hierbei soll er durch die großen Abkühlungsflächen des Tisches, der im übrigen den Arbeitscylinder und die Lager der Schwungradwelle [437] trägt, unterstützt werden. Den untern Teil der Kammer bildet der Heiztopf b, der von der Heizkammer b2 umgeben ist. Ihre Öffnung v läßt eine Flamme, in der Figur die Flamme eines Bunsenbrenners v1, hineinschlagen, während die verbrauchten Heizgase bei w entweichen. Der Raum b steht mit dem geschlossenen Ende des Arbeitscylinders durch den Kanal e in Verbindung. Der Verdränger bewegt sich in der Kammer b frei auf und ab. An seiner obern Seite und am Boden sind Öffnungen vorhanden, durch welche die Luft beim Niedergang des Verdrängers von b1 nach b und beim Aufgang von b nach b1

Robinsons Heißluftmaschine.

übertreten kann. Der hohle Verdrängerraum ist mit Drahtgaze, Asbest oder anderm feinverteilten Material erfüllt, welches als Wärmeregenerator wirkt, indem es von der aus b nach b1 hindurchtretenden heißen Luft Wärme aufnimmt, diese also abkühlt, dagegen an die von b1 nach b übertretende kalte Luft Wärme abgibt. Befindet sich der größere Teil der stetig in der Maschine bleibenden Luft bei obenstehendem Verdränger im Heiztopf b, so wird sie durch ihre Erhitzung ausgedehnt und drückt die darüberstehende Luft durch e gegen den Kolben f, der vorwärtsgehend (nach rechts) auf die Kurbel Arbeit überträgt. Gelangt dann der größere Teil der Luft beim Niedergang des Verdrängers durch diesen hindurch in den Raum b1, so kühlt sie sich an dem Regenerator und in b1 ab und gestattet nun leicht das Zurückschieben des Kolbens f durch die Kurbel, wozu ein Teil der im Schwungrad aufgespeicherten Arbeit verwendet wird. Zur Regulierung der Geschwindigkeit der Maschine ist ein schwingender Kreisschieber angebracht, der derart unter dem Einfluß eines Zentrifugalregulators steht, daß er bei zu großer Geschwindigkeit der Maschine geöffnet wird und etwas Luft aus der Maschine entweichen läßt, so daß der wirksame Druck vermindert wird. Wird der Schieber von Hand vollkommen geöffnet, so strömt die Luft frei aus und die Maschine kommt sogleich zum Stehen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vgl. Heißluftmaschinen im Hauptteil.