Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hanslick“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hanslick“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 149
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Eduard Hanslick
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Eduard Hanslick
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Hanslick. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 149. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hanslick (Version vom 11.07.2023)

[149] Hanslick, Eduard, Musikschriftsteller, geb. 11. Sept. 1825 zu Prag, Sohn des böhmischen Bibliographen Joseph Adolf H. (gest. 2. Febr. 1859), widmete sich den juridischen Studien, welche er in Wien 1849 vollendete, und schlug dann die Staatskarriere ein. Neben seinen Berufsarbeiten hatte er von Jugend auf mit großer Liebe die Musik gepflegt und noch in Prag unter Tomaschek Komposition und Klavierspiel studiert; von 1856 an widmete er sich jedoch ausschließlich der Musik, indem er sich als Privatdozent für Ästhetik und Geschichte der Tonkunst an der Wiener Universität habilitierte, welche ihn 1861 zum außerordentlichen, später zum ordentlichen Professor ernannte. H. hat sich durch zahlreiche und gediegene Kritiken in Zeitschriften (namentlich in der „Presse“ und seit 1864 in der „Neuen Freien Presse“), besonders aber durch sein Werk „Vom Musikalisch-Schönen“ (Leipz. 1854, 7. Aufl. 1885) einen geachteten Namen gemacht. Prinzipieller Gegner der neuen Musikrichtung, bestreitet H. in der genannten Schrift die Ansicht, daß es Aufgabe der Tonkunst sei, Gefühle darzustellen und zu erregen, wogegen er behauptet, daß die Musik als Kunst, wie jede andre Kunst, nichts andres darzustellen habe als die reine Schönheit, und daß bei ihr Inhalt und Form eins seien. Ferner veröffentlichte er: „Geschichte des Konzertwesens in Wien“ (Wien 1869–70, 2 Bde.); „Aus dem Konzertsaal“, eine Sammlung seiner 1848–68 geschriebenen Kritiken und Aufsätze (das. 1870); „Die moderne Oper; Kritiken und Studien“ (Berl. 1875, 3. Aufl. 1885; neue Folge 1879); „Aus dem Opernleben der Gegenwart“ (das. 1884) und „Suite, Aufsätze über Musik und Musiker“ (Teschen 1885).