Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hannak“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 430431
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Hannak. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 430–431. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hannak (Version vom 25.10.2024)

[430] Hannak, Emanuel, österreich. Schulmann, geb. 30. Mai 1841 zu Teschen, studierte seit 1859 in Wien Geschichte und Philologie, wurde 1866 Professor am Leopoldstädtischen Realgymnasium zu Wien und war (bis 1872) gleichzeitig als Dozent für alte Geschichte an der Universität und seit 1870 als Lehrer an der städtischen Fortbildungsanstalt für Lehrer und Lehrerinnen thätig. Bei der Wiener Weltausstellung war [431] H. Berichterstatter in der Gruppe für Unterrichtswesen, namentlich für den Geschichtsunterricht. Infolgedessen zum Direktor und Organisator des neuen Lehrerseminars zu Wiener-Neustadt berufen, leitete er diese Anstalt bis 1881 und war zugleich Bezirksschulinspektor. Im Herbst 1881 wurde er als Nachfolger von Dittes Direktor am Wiener Pädagogium, das er trotz mancher Angriffe der klerikalen Partei zu neuer Blüte gebracht hat. Eine Studienreise durch Deutschland 1879 brachte ihn in persönliche Berührung mit den bedeutendsten deutschen Seminar- und Volksschulpädagogen. Hannaks „Lehrbücher der Geschichte“ (für untere und mittlere Klassen der Mittelschulen, 3 Hefte, Wien 1870–73; für Oberklassen, 3 Hefte, das. 1877–1881; für Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten, 3 Hefte, das. 1879 und 1880) sind in vielen Auflagen an den österreichischen Mittelschulen und Seminaren verbreitet. Außerdem schrieb er neben zahlreichen Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften: „Das Museum und die Bibliotheken zu Alexandria“ (Wien 1867, Programm); „Das Historische in den Persern des Äschylos“ (das. 1868, Programm); „Appianos und seine Quellen“ (das. 1869); „Berichte über das österreichische Unterrichtswesen“ (das. 1873); „Über den Geschichtsunterricht“ (das. 1873); „Lehrbuch der österreichisch-ungarischen Geschichte“ (das. 1884); „Methodik des Unterrichts in der Geschichte“ (das. 1891). Mit Umlauft gab H. einen „Historischen Schulatlas“ (das. 1886) heraus, und mit Dittes unternahm er die 4. Auflage von K. Schmidts „Geschichte der Pädagogik“, deren erster Band: „Geschichte der Pädagogik des Altertums“ (Köthen 1889), von seiner Hand wesentlich überarbeitet ist. Für das Jubiläumswerk: „Wien 1848–1888“ (Wien 1888) schrieb H. den Abschnitt „Schule“; als Ehrenmitglied der Industrial Education Association zu New York schrieb er für deren Publikationen: „The training of teachers in Austria“ (1889).