Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hamelin“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 48
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Hamelin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 48. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hamelin (Version vom 20.08.2023)

[48] Hamelin (spr. am’lä́ng), Ferdinand Alphonse, franz. Admiral, geb. 2. Sept. 1796 zu Pont l’Evêque (Calvados), trat schon 1807 in den Marinedienst, begleitete seinen Oheim, den Admiral Hamelin, nach den indischen Gewässern, ward 1808 Fähnrich, trieb 1827 als Befehlshaber einer Fregatte im Mittelmeer die algierischen Seeräuber zu Paaren und nahm auch, nach einer Sendung in die Südsee, 1830 an der Expedition gegen Algier mit Auszeichnung teil. 1836 avancierte er zum Linienschiffskapitän, 1842 zum Konteradmiral, und 1844 ward er zum Kommandanten der französischen Station in der Südsee ernannt. Kurz vor der Februarrevolution aus Ozeanien abberufen, ward er 7. Juli von der Republik zum Vizeadmiral ernannt. 1849 wurde er Generalinspektor in Toulon und Rochefort, dann Seepräfekt in Toulon und Mitglied des Admiralitätsrats. 1853 erhielt er das Kommando über das Übungsgeschwader im Mittelmeer und segelte mit demselben, als der Ausbruch des Kriegs mit Rußland drohte, zunächst nach der Besikabai und von da im Verein mit der englischen Flotte im November ins Schwarze Meer. Hier leitete er 22. April 1854 das Bombardement von Odessa, zerstörte zwar einen Teil der dahin geflüchteten russischen Handelsflotte, errang aber im übrigen wenige militärische Erfolge. Erheblichere Dienste leistete er bei der Überschiffung der Armeen der Westmächte von Warna nach der Krim. Bei dem am 17. Okt. gegen Sebastopol eröffneten und von der Festung erwiderten fünfstündigen furchtbaren Feuer der alliierten Flotte litt Hamelins Admiralschiff am bedeutendsten. Am 23. Dez. 1854 nach Frankreich zurückberufen, ward er zum Admiral und zum Senator ernannt und im April 1855 mit dem Portefeuille des Marineministeriums betraut, das er bis 1860 innehatte. Er starb 16. Jan. 1864.