Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hainan“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 10221023
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Hainan. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 1022–1023. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hainan (Version vom 20.08.2021)

[1022] Hainan (chines. Tschung-tscheu-fu), zur chines. Provinz Kuangtung gehörige Insel, südöstlich vor dem Golf von Tongking und durch die 28 km breite Straße von H. von der Festlandshalbinsel Leitscheu getrennt; erstreckt sich in der Richtung von SW. nach NO. 230 km weit, mit einem Areal von 36,195 qkm (657 QM.) und 2½ Mill. Einw., darunter 1½ Mill. [1023] eingewanderte Chinesen und nur ein Dutzend Europäer (4 Deutsche). Die Eingebornen, die Li, bewohnen noch ziemlich unabhängig das Innere. Dort erhebt sich der Gebirgsstock Wutschischan mit fünf Gipfeln von bedeutender Höhe (nicht unter 1800 m), von dem viele Flüsse abfließen. H. ist reich an heißen Quellen, hat Gold- und Kupferlager und eine sehr reiche Flora (darunter der Teakbaum, wohlriechende und Harz liefernde Holzarten) und Fauna. In den Handel kommen: Zucker, Erdnußöl, Schweine, Rinder, dann Häute, Leder, Talg, Spanisches Rohr, gesalzene Fische, Kokos- und Betelnüsse, wohlriechende Hölzer, Rohseide. Eingeführt werden: Opium, Baumwollenstoffe, Petroleum, Gewürze, Feuersteine. Die Chinesen erheben nur von dem äußern Ring Abgaben. Hauptstadt der Insel und Residenz des chinesischen Gouverneurs ist Kiangtschau, mit 40,000 Einw.; etwa 7 km davon am Meer der Hafen Hoihau mit 15,000 Einw., der nominell schon 1858, faktisch erst seit 1. April 1876 dem europäischen Handel geöffnet ist; 1884 verkehrten hier 442 Dampfer von 189,614 Ton., davon 54 deutsche von 23,158 T. Vgl. Scott, Land und Leute auf H. (deutsch, Ilfeld 1885).