Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Haggard“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 410
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Haggard. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 410. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Haggard (Version vom 05.05.2024)

[410]  Haggard, Henry Rider, engl. Schriftsteller, geb. 22. Juni 1856 zu Beadenham in Norfolk, machte bedeutende Reisen in Nord und Süd, in Island und Ägypten, und verlebte sechs Jahre lang in den wildern Teilen Südafrikas. Von dort hat er auch die Vorwürfe seiner bekanntesten Werke entnommen. Während er mit seiner ersten Schrift: „Cetywayo and his white neighbours“ (1882), und den Romanen: „Dawn“ und „The witch’s head“ (1884) wenig Beachtung fand, hatte er mit „King Soloman’s mines“ (1885), womit er, wie vor ihm R. L. Stevenson („The treasure island“), durch Wahl des Stoffes und die Verbindung realistischer Malerei mit lebhafter Phantasie an Defoes „Robinson Crusoe“ erinnerte, durchschlagenden Erfolg, dessen sich auch die 1887 folgende Fortsetzung des Romans („Allan Quatermain“) erfreute. Aber noch zu größerer Höhe erhob er sich in der wunderbaren Geschichte „She, a history of adventure“ (1887), in welcher er sich in der That als genialer Prosadichter kundtgibt, hervorragend durch prachtvolle Naturschilderungen und gesellschaftliche Beobachtungen wie sorgfältigen Stil. In dem im gleichen Jahr erschienenen „Jess“ führt uns H., mit Vermeidung alles Wunderbaren, in das wirkliche Leben des Transvaals ein. Die neuesten Werke des allerdings zu bedenklicher Fruchtbarkeit hinneigenden Autors sind (1888): „Mr. Meeson’s will“, „Maiwa’s revenge“, „Colonel Quaritch“ und der farbenglühende Roman „Cleopatra“ (1889).