Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Guajacōl“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 406
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Guajacōl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 406. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Guajac%C5%8Dl (Version vom 17.02.2023)

[406]  Guajacōl[WS 1] (Brenzkatechinmethyläther) C7H8O2, der Hauptbestandteil des Buchenholzteerkreosots (60 bis 90 Proz.), wird erhalten, indem man letzteres destilliert, den zwischen 200 und 205° übergehenden Anteil sammelt, mit Ammoniak schüttelt und nochmals destilliert. Der niedrig siedende Teil wird in dem gleichen Volumen Äther gelöst und mit sehr konzentrierter alkoholischer Lösung von Kalihydrat versetzt. Das sich ausscheidende Kalisalz des Guajacols wäscht man mit Äther aus, kristallisiert es aus Alkohol um, zersetzt es mit verdünnter Schwefelsäure und rektifiziert das abgeschiedene G. Dies bildet eine farblose Flüssigkeit, riecht stark aromatisch, nicht unangenehm, spez. Gew. 1,117, siedet bei 200–202°, löslich in 200 Teilen Wasser, leicht in Alkohol und Äther, bräunt sich am Lichte. Die alkoholische Lösung wird durch sehr wenig Eisenchlorid blau, durch größern Zusatz smaragdgrün. G. bildet mit den Alkalien Verbindungen, die schon durch viel Wasser zersetzt werden. Man benutzt G. bei Tuberkulose und gibt, da es bei 1 : 2000 im Blute die Tuberkelbacillen tötet und sie bei 1 : 4000 noch schwächt, große Dosen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vgl. Guajakōl (Band 19).