Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gohlis“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 472
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Gohlis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 472. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gohlis (Version vom 04.01.2025)

[472] Gohlis, stadtähnliches Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft und Amtshauptmannschaft Leipzig, unmittelbar nördlich bei Leipzig, mit dem es durch Pferdebahn verbunden ist, an der Pleiße und am Rosenthal gelegen, Sommeraufenthaltsort vieler Leipziger, hat zahlreiche Villen, eine neue Kirche, ein schönes Freigut mit getürmtem Schloß, Gemälden von Öser und einem Denkmal von Gellert und Sulzer, eine große Bier- (Gosen-) Brauerei, Rauchwarenfärberei, Fabriken für Wachstuch und Musikwerke, darunter die „Fabrik Leipziger Musikwerke“ mit etwa 800 Arbeitern, eine bedeutende Drahtseilfabrik, Schokoladen- und Konfitürenfabriken, eine Lack-, Feuerwerks- und Rüschenfabrik, große Kunst- und Handelsgärtnereien, ein Dampfschneidewerk, ein Pferdebahndepot mit über 200 Pferden, eine Waschanstalt für die gesamte Garnison Leipzig und (1885) 13,000 meist evang. Einwohner. Im J. 1785 hielt sich Schiller hier einige Zeit auf. Das Haus, wo er wohnte und das Lied „An die Freude“ dichtete, ist mit einer Gedenktafel versehen und seit 1856 im Besitz des Leipziger Schiller-Vereins, der hier jährlich den Geburtstag des Dichters durch Verteilung von Büchern und Prämien an die Schulkinder feiert.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 388
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[388] Gohlis, bei Leipzig, wurde 1. Jan. 1890 mit dieser Stadtgemeinde vereinigt.