Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gerle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gerle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 174
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia:
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Gerle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 174. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gerle (Version vom 11.10.2021)

[174] Gerle (Karrenbütte), in Neuchâtel Maß für Most, für Trestermost = 99,02, für Helles 73,125 Lit.

Gerle, Wolfgang Adolf, Schriftsteller, geb. 9. Juli 1781 zu Prag, Buchhändler daselbst, 1815–20 Redakteur der „Prager Zeitung“, entfaltete eine vielseitige, aber flüchtige und äußerliche belletristische Thätigkeit und endete durch Selbstmord 29. Juni 1846. Die erzählenden und beschreibenden heitern Bücher, die er (zum Teil als G. Erle, Konrad Spät, Hilarius Kurzweil) verfaßte, würden eine lange Liste füllen. Am bekanntesten wurden: „Korallen“ (Prag 1811); „Schelmufskys seltsame Abenteuer“ (Berl. 1821); „Novellen, Erzählungen und Märchen“ (Leipz. 1821); „Der kleine Phantasus“ (das. 1822); „Schatten- und Mondnachtsbilder“ (das. 1824). Um sein engeres Vaterland machte er sich verdient durch eine Sammlung „Volksmärchen der Böhmen“ (Prag 1819) und den „Historischen Bildersaal der Vorzeit Böhmens“ (das. 1829). Im Dramatischen war er am glücklichsten; mit Uffo Horn gemeinschaftlich gewann er 1837 einen in Stuttgart ausgesetzten Preis durch das Lustspiel „Die Vormundschaft“; mit Lederer schrieb er das vielgegebene Stück „Die kranken Doktoren“. Ferner erhielten sich: „Der Essighändler“, „Die Abenteuer einer Neujahrsnacht“ (nach Zschokke), „Das Liebhabertheater“ (nach van der Velde), „Oheim und Neffe“ (nach Holberg). Er bearbeitete auch Hans Sachs’ Schwänke sowie Calderonsche Stücke und übersetzte vieles.