Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Geoffrin“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 124
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Geoffrin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 124. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Geoffrin (Version vom 14.03.2022)

[124] Geoffrin (spr. schoffrä́ng), Marie Thérèse, geborne Rodet, eine der geistreichsten Frauen des 18. Jahrh., geb. 2. Juni 1699 zu Paris, Tochter eines Kammerdieners bei der Dauphine, ward schon im 15. Jahr mit Geoffrin, einem reichen Oberstleutnant der Bürgermiliz, verheiratet. Durch dessen frühen Tod in eine unabhängige Stellung versetzt, machte sie ihr Haus zum Sammelplatz von Gelehrten und Künstlern. Namentlich waren Montesquieu, Marmontel, Morellet, Thomas, Stanislaus Poniatowski u. a. ihre Freunde. Auf des letztern Einladung begab sie sich 1766 nach Warschau und wurde hier sowie in Wien von Maria Theresia und Joseph II. mit Beweisen von Achtung überhäuft. Ihrer Liberalität ist es auch zu danken, daß der Druck der „Encyklopädie“ ermöglicht wurde. Sie starb im Oktober 1777. D’Alembert, Thomas und Morellet widmeten ihr Elogien, die in den „Éloges de Madame G.“ (Par. 1812) gesammelt sind, und letzterer gab ihre Abhandlung „Sur la conversation“ und ihre „Lettres“ heraus. Vgl. „Correspondance inédite du roi Stanislas Auguste Poniatowski et de Madame G. 1764–77“ (mit Einleitung hrsg. von Mouy, Par. 1875).