Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gehirndruck“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 7
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Gehirndruck. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 7. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gehirndruck (Version vom 12.11.2021)

[7] Gehirndruck (Compressio cerebri), d. h. Druck auf die Hirnmasse, entsteht bei Schädelbrüchen, wenn die Knochenstücke niedergedrückt sind, ferner durch Geschwülste, welche sich im Innern der Schädelhöhle bilden, sodann durch größere Blutergüsse, Wasser- und Eiteranhäufungen innerhalb der Schädelhöhle etc., wodurch der für das Gehirn bestimmte Raum anderweitig in Anspruch genommen wird. Gewöhnlich versteht man unter G. die Summe derjenigen Symptome, welche durch die Raumbeengung des Gehirns hervorgerufen werden, Kopfschmerz, Klingen in den Ohren, Verdunkelung des Gesichtsfeldes, Lähmungen und vor allem tiefe Schlafsucht (Coma). Fieber ist beim G. bald vorhanden, bald fehlt es. Eine ärztliche Behandlung des Gehirndrucks ist nur in dem Fall möglich, wo durch die Trepanation ein niedergedrücktes Knochenstück emporgehoben oder einer Eiteransammlung im Schädel Abfluß verschafft werden kann. In neuester Zeit ist es mehrfach gelungen, bei Blutungen aus der mittlern Gehirnarterie, welche bei Kopfverletzungen nicht so selten vorkommen, durch die Trepanation die Blutstillung zu bewirken, den G. zu beseitigen und Heilung zu erzielen. In allen andern Fällen steht der Arzt dem Symptomenkomplex des Gehirndrucks hilflos gegenüber.