Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gefreite“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 1010
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Gefreite. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 1010. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gefreite (Version vom 06.07.2021)

[1010] Gefreite, Soldaten von der Rangklasse der Gemeinen, die, gut ausgebildet, als Stubenälteste, Korporalschaftsführer, Wachhabende sowie als Führer von Patrouillen und kleinen Kommandos verwandt werden, sind auch Vorgesetzte andrer Soldaten für die Zeit des besondern Dienstes. Sie beziehen im deutschen Heer etwas höhern Sold und tragen als Rangabzeichen Adlerknöpfe über den Schultern am Kragen. Die Bezeichnung kommt schon vor dem Dreißigjährigen Krieg für Leute vor, die als besonders zuverlässig Schildwachen aufzuführen und Arrestanten zu begleiten hatten und deshalb vom Schildwachstehen frei waren. Die Obergefreiten der Artillerie richten das Geschütz; sie traten 1859 an Stelle der Bombardiere (s. d.). In Österreich heißen die Gefreiten bei den Jägern Patrullführer, bei der Artillerie Vormeister. S. Abzeichen.