Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gartenblumen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 922
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Gartenblumen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 922. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gartenblumen (Version vom 20.10.2023)

[922] Gartenblumen (Garten- und Gewächshauspflanzen), blühende Gewächse und im weitern Sinn alle kleinern Pflanzen, welche zur Zierde dienen, wohl auch die nicht blühenden sogen. Blattpflanzen. G. sind daher alle Zierpflanzen, mit Ausnahme der Bäume und der meisten Gesträuche. Dieselben werden entweder ganz im Freien oder mit Hilfe von Treibkasten zum Bedarf für den Garten, oder auch in Gewächshäusern für den freien Garten und die Glashäuser gezogen. Die im Freien gezogenen Blumen sind entweder ausdauernde Stauden, sogen. perennierende Pflanzen, oder ein- und zweijährige. Die ausdauernden Blumen werden durch Zerteilen, Ableger, Stecklinge, Pfropfen etc., aber auch aus Samen gezogen, die ein- und zweijährigen meist aus Samen. Die einjährigen heißen gewöhnlich Sommergewächse. Die Blumen werden entweder in einem besondern Blumengarten verwendet, oder zur Verzierung auf Blumenbeeten sowie auch einzeln, auf Felsen, in Rasen, an Lauben und Gestellen etc., in andern Gärten wie auch zur Zierde im Nutzgarten angebracht. Bei der Verwendung der Blumen sind die Eigenschaften der Pflanze: Größe, Wuchs, Blütezeit, Stellung der Blüten, Farbe und Geruch, bestimmend; auch ist der Standort mit Umgebung, Tages- und Jahreszeit zu berücksichtigen. Unschöne Farbenverbindungen und Geschmacklosigkeiten verbieten sich von selbst. (Vgl. Jäger, Der immerblühende Garten, 2. Aufl., Leipz. 1867.) Auch werden Blumen vereinzelt, auf Felsbeeten, am Rande der Gebüsche, sogar wie wild wachsend in waldigen Teilen angebracht. Die Zahl der G. ist so ungeheuer angewachsen, daß eine strenge Auswahl nur der schönsten und für die Verhältnisse passendsten dringend geboten ist; denn nicht durch vielerlei Arten und Sorten, sondern mittels durchdachter, künstlerischer Anwendung der besonders geeigneten Blumen wird Gartenpracht erzielt.