Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Galliēra“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 358
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Galliēra. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 358. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Galli%C4%93ra (Version vom 07.03.2024)

[358]  Galliēra, Marie, Herzogin von, geb. 1815 als Tochter des sardin. Diplomaten Marquis von Brignoles-Sale, vermählte sich mit dem aus Genua gebürtigen Eisenbahnunternehmer Ferrari, der vom Papste den Titel Herzog von G. erhielt und ihr bei seinem Tode das kolossale Vermögen von 220 Mill. Lire hinterließ. Sie lebte in Paris in ihrem prächtigen, von einem großen Park umgebenen Palais in der Rue de Varennes, welches ehemals dem Herzog von Montpensier gehört hatte, und spendete der Stadt Paris und Umgegend für wohlthätige Anstalten ungeheure Summen (42 Mill.). Der Stadt Genua schenkte sie 25 Mill. für die Erbauung eines neuen Hafens, 7 Mill. für Spitäler und ihren prachtvollen Palast mit einer wertvollen Gemäldegalerie. Da sie sich mit der Familie Orléans, der sie einen Teil ihres Palais zur Verfügung gestellt hatte, veruneinigte, vermachte sie bei ihrem Tod (10. Dez. 1888) ihr Palais in Paris dem Kaiser von Österreich als Wohnung für die österreichisch-ungarische Botschaft und einen bedeutenden Teil ihres Vermögens der Kaiserin Friedrich. Ihr einziger Sohn, Paul Ferrari, Professor am Collège Chaptal und der École des Sciences politiques zu Paris, ein ausgesprochener Sozialist, nahm nur einen Teil des Vermögens an.