Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gaidoz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 357
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Gaidoz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 357. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gaidoz (Version vom 17.05.2021)

[357]  Gaidoz (spr. gädoh), Henri, Keltolog und Religionsforscher, geb. 1842 zu Paris, studierte daselbst und 1865–66 in Berlin, erhielt 1872 den Lehrstuhl der Geographie und Ethnographie an der neugegründeten École libre des Sciences politiques in Paris und wurde 1876 auch mit der Abhaltung von Vorlesungen über die keltischen Sprachen und Litteraturen an der École pratique des Hautes Études betraut. Seine Berufung zu dieser für ihn neuerrichteten Professur hatte G. hauptsächlich seiner Thätigkeit für die „Revue celtique“ zu danken, einer noch jetzt bestehenden internationalen Zeitschrift für Keltologie, die er nach wiederholten Studienaufenthalten in den keltischen Gebieten von Irland und Wales 1870 begründete. Einen Mittelpunkt für die Forschungen auf dem Gebiet des „Folklore“ schuf G. in der 1877 von ihm mit E. Rolland begründeten, seit 1888 von G. allein herausgegebenen Zeitschrift „Mélusine, revue de mythologie, littérature populaire, tradition et usage“. Außer seinen Beiträgen zu den genannten und andern Zeitschriften, darunter auch solchen politischer Natur, z. B. „La revendication du pangermanisme“ (in der „Revue des Deux Mondes“ 1871), „L’Allemagne et les Allemands“ (in der „Revue de France“ 1871), schrieb G.: „Esquisse de la religion des Gaulois“ (Par. 1879); „Blason populaire de la France“ (mit P. Sébillot, das. 1884); „Étude de mythologie gauloise“ (1. Serie, das 1886); „La rage et saint Hubert“ (das. 1887).