Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gabelschwanz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 357
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Gabelschwanz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 357. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gabelschwanz (Version vom 17.05.2021)

[357]  Gabelschwanz (Harpyia Ochs.), Schmetterlingsgattung aus der Familie der Spinner. Großer G. (Hermelinspinner, H. vinula L.), 62–75 mm breit, grauweiß, auf den Vorderflügeln schwarzaderig mit verloschenen Zickzacklinien und schwarzen Randpunkten, fliegt im Mai und Juni. Die Raupe ist erst schwärzlich, später grün mit braunem, weiß umgrenztem Rücken, roter Kapuze und zwei langen, rauhen Schwanzspitzen (daher der Name) und am dritten Leibesring erhöht. Wird die Raupe gereizt, so treten aus den Gabelästen zwei feine, rote Fäden (Peitsche, daher Peitschenraupe) hervor, zugleich öffnet sich eine zwischen den Thorakalbeinen liegende Drüse und spritzt eine salicylartig riechende Flüssigkeit aus, welche 40 Proz. Ameisensäure enthält. Zur Verpuppung benagt die Raupe die Futterpflanze und spinnt aus Holz- und Rindenstückchen ein Gehäuse, in welchem die Puppe überwintert.