Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Günderode“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 928
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Günderode. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 928. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:G%C3%BCnderode (Version vom 14.04.2021)

[928] Günderode, Karoline von, deutsche Dichterin, geb. 1780 zu Karlsruhe, lebte als Stiftsdame in Frankfurt a. M. und am Rhein. Von Natur phantasiereich und zur Schwärmerei sich hinneigend, versank sie, als der berühmte Altertumsforscher Creuzer ein mit ihr angeknüpftes Liebesverhältnis rücksichtslos abbrach, in düstere Schwermut und machte 1806 in Winkel a. Rh. ihrem Leben freiwillig ein Ende. Sie schrieb unter dem Namen Tian: „Gedichte und Phantasien“ (Hamb. 1804), ferner: „Poetische Fragmente“ (Frankf. 1805), „Aufsätze und Gedichte“ (mitgeteilt von M. Bachmann im „Sommertaschenbuch“ für 1832 und in andern Almanachen). Ihre Schriften bekunden ein tiefes Gemütsleben voll poetischen Schwunges, lassen aber Klarheit des Geistes vermissen. Ihr Andenken erneuerte Bettina v. Arnim in der Schrift „Die G.“ (Grünb. 1840, 2 Bde.), doch ist das darin entworfene Charakterbild nicht durchaus treu. Eine Sammlung ihrer „Gedichte“ gab Götz heraus (Mannh. 1857).