Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Frary“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 351
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Frary. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 351. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Frary (Version vom 18.05.2021)

[351]  Frary, Raoul, franz. Publizist, geb. 1840 zu Senlis, Zögling der École normale supérieure, war anfangs Gymnasiallehrer, wandte sich dann im „National“ dem Journalismus zu und wurde 1881 bekannt durch seine Schrift „Le péril national“, eine formvollendete, gedankenreiche, auch ins Deutsche (2. Aufl., Hannov. 1884) übersetzte Abhandlung über die modernen Kriege, in der er auf das angeborne kriegerische Wesen der Völker germanischen Stammes hinwies und zu ernster Arbeit mahnte. Dann folgten 1883 „Le manuel du petit démagogue“ (deutsch, Hannov. 1884), eine Satire auf die Übertreibungen und Verkehrtheiten der fortgeschrittenen Republikaner, und 1885 die Aufsehen erregende Schrift „La question du latin“, in welcher er die klassischen Studien für größtenteils überflüssig, ja dem Entwickelungsgang der einzelnen schädlich erklärt, dagegen aber die gründliche Erlernung der neuern Sprachen empfiehlt. Seine in Zeitschriften veröffentlichten Aufsätze über geschichtliche und litterarische Tagesfragen gab er unter dem Titel: „Mes tiroirs“ (1886) gesammelt heraus. F. schreibt für die „Revue bleue“, für die „Nouvelle Revue“ und auch für die „France“, wo er sich aber hoch über das Treiben dieses radikalen Blattes stellt und mitten unter Boulangisten der entgegengesetzten Richtung huldigt.