Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Frösche“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 750753
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Frösche. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 750–753. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fr%C3%B6sche (Version vom 01.12.2024)

[750] Frösche (schwanzlose Lurche, Batrachier, Anura, Batrachia, hierzu Tafel „Frösche“), Ordnung der Amphibien, nackthäutige, gedrungene Tiere ohne Schwanz, mit vier ziemlich langen Beinen, von denen die hintern durch Länge und kräftige Ausbildung der Schenkel meist zum Sprung befähigen. Das Rückgrat besteht aus höchstens zehn Wirbeln; Rippen fehlen in der Regel, dagegen ist ein Brustbein immer vorhanden. Der breite, flache Kopf ist nicht durch einen Hals vom Rumpf geschieden und besitzt einen weiten Mund, in welchem die nur selten fehlende Zunge derart befestigt ist, daß der hintere Abschnitt frei bleibt und als Fangapparat hervorgeklappt werden kann. Einige F. sind zahnlos; meist aber finden sich kleine Hakenzähne vor. Die Augen sind groß, weit hervorragend, zurückziehbar und besitzen Lider, von denen das größere untere durchsichtige als Nickhaut über den Augapfel vollständig emporgezogen werden kann. Die an der Schnauzenspitze liegenden Nasenlöcher sind meist durch häutige Klappen verschließbar. Am Gehörorgan fehlt das äußere Ohr völlig; das meist große Trommelfell liegt entweder frei oder unter der Haut verborgen; mit der Mundhöhle kommuniziert die Paukenhöhle durch eine weite Eustachische Röhre. Die Körperhaut ist infolge reicher Entwickelung von Hautdrüsen glatt und schlüpfrig, oft uneben und warzig und sondert dann gewöhnlich scharfe, ätzende Sekrete ab. Sie wird periodisch (bei den einheimischen Formen allmonatlich) erneuert, indem sie über den Kopf, Rücken und die Beine hinweggezogen und in zwei sich allmählich in den Mund schiebenden Strähnen verschlungen wird. Da die F. keinen Brustkorb besitzen, so ist die Atmung unvollkommen und besteht gewissermaßen in einem Einpressen und Schlucken von Luft. Der weite Kehlkopf dient als Stimmorgan, und besonders die Männchen sind durch blasenförmig anschwellende Luftsäcke der Kehle zur Hervorbringung lauter Töne befähigt. Die Fortpflanzung fällt meist in das Frühjahr; hierbei sind gewöhnlich die Weibchen durch lebhaftere Farben (Hochzeitskleid) ausgezeichnet. Die Begattung erfolgt fast regelmäßig im Wasser; das Männchen befruchtet die in Schnüren oder klumpenweise austretenden, von einer zähen, im Wasser aufquellenden Gallertschicht (Laich) umgebenen Eier außerhalb des mütterlichen Körpers. Bei den meisten Arten entwickelt sich der Laich im Wasser, doch gibt es auch merkwürdige Beispiele von Brutpflege seitens beider Geschlechter. Bei Pipa streicht das Männchen die Eier auf den Rücken des Weibchens, wo sie in Vertiefungen der Haut zu liegen kommen; bei Alytes vergräbt sich das Männchen mit den um die Hinterschenkel gewundenen Eischnüren in die Erde; bei Notodelphys befindet sich unter der

[Beilage]

[Ξ]

Frösche.
[obere Reihe:] Laubfrosch (Hyla arborea). Nat. Gr. (Art. Frösche.) – Kreuzkröte (Bufo calamita). 2/3. (Art. Kröten.) – Feuerkröte (Bombinator igneus). Nat. Gr. (Art. Frösche.) – [Mitte:] Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans). Nat. Gr. (Art. Frösche.) – [untere Reihe:] Ochsenfrosch (Rana mugiens). 1/3. (Art. Frösche.) – Taschenfrosch (Nototrema marsupiatum). Nat. Gr. (Art. Frösche.) – Wabenkröte (Pipa americana). 1/2. (Art. Wabenkröte.)

[751] Rückenhaut des Weibchens eine Bruttasche; bei Rhinoderma werden die ausgeschlüpften Kaulquappen in den Kehlsack des Männchens aufgenommen und dort eine Zeitlang geschützt etc. – Bei den einheimischen Formen verlassen die Jungen das Ei als Kaulquappen, d. h. als kurzgeschwänzte Larven von Fischform, ohne Beine und ohne Mund, aber mit Ruderschwanz (s. Figur). Mittels zweier Sauggruben legen sie sich an die Reste des Laiches an und beginnen ihre Metamorphose. Es entwickeln sich rasch die drei Paare äußerer, wie ein Geweih verästelter Kiemen, der Körper wächst, der Mund bricht durch. Dann schwinden die äußern Kiemen und werden durch innere kammartige Kiemen ersetzt; am Mund bildet sich ein Hornschnabel aus, während der anfangs kurze Darm sich bedeutend verlängert; auch die Lungen sprossen hervor und dienen bereits neben den Kiemen zur Atmung. Die letztern gehen aber nach einer Häutung zu Grunde, bei welcher auch die Vordergliedmaßen zum Vorschein kommen, während die Hinterbeine schon früher entstanden sind. Wenn hierauf der Hornschnabel abgeworfen, der Schwanz zusammengeschrumpft ist u. die Augen hervortreten, so ist die Metamorphose beendet (vgl. nebenstehende Abbildung). Im allgemeinen dauert diese 3–5 Monate, doch gibt es auch F., welche sie in kürzerer Zeit und noch dazu im Ei zurücklegen, wie z. B. der auf den westindischen Inseln lebende Hylodes martinicensis Tschudi, welcher schon mit allen Beinen versehen ausschlüpft und nur noch ein Schwänzchen zu verlieren hat, um völlig Frosch zu sein. Auf der andern Seite kann man auch die Metamorphose künstlich jahrelang zurückhalten. – Die F. sind teils echte Landtiere (und leben dann meist in dunkeln und feuchten Schlupfwinkeln, klettern aber auch auf Bäume), oder sie sind auf Wasser und Land angewiesen und besitzen alsdann an den Hinterfüßen Schwimmhäute. Sie leben von Insekten, Würmern und Wassertieren; die größten Arten wagen sich an kleine Säugetiere und Vögel; alle aber nehmen nur lebende, selbsterworbene Beute zu sich und jagen meist in der Dämmerung. Die wärmern Klimate sind besonders reich an großen und mannigfach gefärbten Arten. Die Bewohner der kältern und gemäßigten Gegenden halten einen Winterschlaf tief in der Erde, in Schlupfwinkeln oder im schlammigen Grunde des Wassers. Man teilt die F. in drei große Gruppen und 16 Familien ein: I. Aglossa (F. ohne Zunge): hierher unter andern die Wabenkröten (s. d., Pipidae). II. Oxydactylia (F. mit Zunge und spitzen Zehen): hierher die Wasserfrösche (Ranidae), Unken oder Krötenfrösche (Pelobatidae; bilden den Übergang von den Wasserfröschen zu den Kröten), Kröten (Bufonidae) u. a. III. Discodactylia (F. mit Zunge und mit breiten Zehen, deren Spitzen in Haftscheiben enden): hierher unter andern die Laubfrösche (Hylidae).

Zur Familie der Zungenlosen gehört die Wabenkröte (Pipa americana Laur.), s. d. Die Familie der Wasserfrösche (Ranidae Steind.) ist in allen Erdteilen, mit Ausnahme Neuhollands, überall, wo es Gewässer gibt, vertreten. Der grüne Wasserfrosch (Rana esculenta L.), 9–10 cm lang, mit 10 cm langen Hinterbeinen, auch noch größer, ist oben grün mit schwarzen Flecken, drei gelben Längsbinden und zwei schwarzen Streifen auf dem Kopf, unten weißlich oder gelblich; das Männchen besitzt zwei nach außen vortretende Schallblasen und ist der Sänger der Froschteiche. Er findet sich in Europa und Mittelasien bis zum Polarkreis und Japan, auch in Nordwestafrika, tritt, wo er vorkommt, wegen seiner großen Fruchtbarkeit immer in bedeutender Anzahl auf und liebt besonders kleine, umbuschte Teiche.

Entwickelung des Krötenfrosches.
a Larve ohne Extremitäten, mit hohem Flossenkamm; b ältere Larve mit hintern Gliedmaßen; c geschwänzte Larve mit beiden Gliedmaßenpaaren; d junger Frosch mit, e ohne Schwanzstummel.

Er erscheint bei uns Mitte April und verkriecht sich im Schlamm oder einer Höhlung am Grunde des Wassers gegen Ende Oktober, in Südeuropa dauert sein Sommerleben länger, und in Nordafrika hat er, wo die Gewässer nicht austrocken, keine Ruhezeit. Er laicht Ende Mai oder Anfang Juni; die hellgelben, auf einer Seite dunkelgelben Eier sind mit einem gallertartigen Stoff umhüllt und fallen nach dem Legen zu Boden. Die millimeterlange Kaulquappe schlüpft am fünften oder sechsten Tag aus und wächst sehr schnell, die Metamorphose dauert vier Monate, und im fünften Jahr erreicht er die gewöhnliche Größe. Er lebt von Kerbtieren, Spinnen, Schnecken, jagt aber auch junge Fische und F. und soll selbst junge Mäuse und Sperlinge verschlingen. Raubtiere aller Art stellen ihm eifrig nach. In Süddeutschland und ganz Südeuropa werden die Schenkel als wohlschmeckendes, leicht verdauliches und gesundes Gericht gesotten und gebraten gegessen; in Italien verspeist man den ganzen ausgeweideten Frosch. Die Alten scheinen den Frosch nicht gegessen zu haben, aber sie benutzten ihn gegen viele Krankheiten, und das Froschlaichpflaster ist bis in die neuere Zeit gebräuchlich gewesen. Der Taufrosch (Gras- oder Bachfrosch, R. temporaria L.), von derselben Größe wie der [752] vorige, ist bräunlich, mit hellern oder dunklern Flecken gezeichnet, mit dunkeln Längsstreifen in der Schläfengegend und dunkel quergestreiften Beinen. Brust und Bauch sind beim Männchen grauweiß, beim Weibchen auf rötlichem Grund braungelb marmoriert. Die Schallblasen treten nicht hervor. Dieser Frosch findet sich in ganz Europa bis zum Nordkap, in Asien bis Japan und in Nordamerika. Er steigt im Gebirge bis 2000 m empor und findet sich z. B. noch auf der Grimsel. Er erscheint sehr früh im Jahr und begattet sich schon im März. Die Eier fallen zwar auch nach dem Legen zu Boden, steigen aber wieder empor, und nach drei oder vier Wochen schlüpft die Larve aus, die sich aber schon nach drei Monaten verwandelt hat. Wegen dieser schnellen Metamorphose vermag der Teichfrosch auch in Gegenden mit kurzen Sommern auszudauern, zumal die Larve auch überwintern kann. Derselbe bleibt aber nur während der Laichzeit im Wasser und sucht später Wiesen und Felder auf. Die oft in Scharen dem Wasser entsteigenden Jungen gaben Veranlassung zur Sage vom Froschregen. Er musiziert fast nur zur Laichzeit. Durch Vertilgung von Insekten, nackten Erdschnecken etc. wird er sehr nützlich. Dagegen stellen ihm zahlreiche Raubtiere nach, auch dienen seine Schenkel wie die des vorigen zur Speise. Der Brüll- oder Ochsenfrosch (R. mugiens Merr., s. Tafel „Frösche“), 22 cm lang, mit 26 cm langen Hinterbeinen, auf der Oberseite olivengrün mit dunkelbraunen oder schwarzen Flecken und einer gelben Rückenlinie, auf der Unterseite gelblichweiß, bewohnt das östliche Nordamerika von New York bis New Orleans, besonders den Süden, findet sich an dicht mit Buschwerk überschatteten Strömen, frißt Kerbtiere, Schnecken, Fische, allerlei Wasservögel, namentlich auch Entenküchlein, ist sehr gefräßig und wird dadurch schädlich. In seinem Wesen gleicht er vollständig dem Teichfrosch, seine Stimme ist ungemein laut. Man genießt seine Hinterschenkel und hat versucht, ihn bei uns zu akklimatisieren. Die sehr artenreiche Familie der Laubfrösche (Baumfrösche) ist am zahlreichsten in wärmern Gegenden und besonders in Amerika vertreten; die Laubfrösche leben in den Baumwipfeln und steigen nur zur Laichzeit in Sümpfe und Teiche herab. Ihre Färbung ist sehr mannigfaltig und veränderlicher als die des Chamäleons, meist ahmt dieselbe höchst täuschend die Farbe der oft sehr bunten Blätter nach. Der gemeine Laubfrosch (Baum- oder Laubkleber, Hyla arborea Cuv., s. Tafel), 3 cm lang, oben hell blattgrün, unten grauweiß, mit schwarzen, oben gelb gesäumten Seitenstreifen, verfärbt sich zur Zeit der Häutung. Das Männchen treibt die schwärzliche Kehlhaut zu einer großen Schallblase auf und bringt laute Töne hervor. Er findet sich mit Ausnahme des höhern Nordens in ganz Europa, in Nordafrika, ganz Nord- und Mittelasien und geht in Tirol bis 1500 m Höhe; bei uns erscheint er im April und schreitet sofort zum Laichen; der Laich bildet unförmliche Klumpen und bleibt am Grunde des Wassers liegen. Die Larven kriechen etwa nach 10–11 Tagen aus, im August entsteigen die Jungen dem Wasser und gehen ins Laub, aber erst im vierten Jahr werden sie geschlechtsreif und beginnen zu quaken. Im Herbst verkriecht er sich im Schlamm. Er lebt auf Gebüsch und Bäumen, bei gutem Wetter auf der Oberseite, bei schlechtem auf der Unterseite der Blätter, geht aber bei anhaltendem Regen ins Wasser. Er nährt sich von Käfern, Fliegen, Schmetterlingen und Raupen. Man hält ihn als Wetterpropheten in Gläsern, doch ist sein Geschrei ganz trügerisch; nur vor einem Gewitter pflegt er mehr zu schreien als sonst, während des Regens aber und bei nassem Wetter verstummt er. Einzelne Gefangene hat man 8–10 Jahre am Leben erhalten. Der Antillenfrosch (Coqui, Hylodes martinicensis D. B.), 5 cm lang, grauweiß, braun gefleckt, mit zwei gelblichweißen Seitenstreifen, unterseits weißlich, an den Beinen braun und weißlich quergestreift, lebt auf Martinique, Haïti, Puerto Rico, St. Vincent, Barbados und ist durch seine Entwickelungsgeschichte bemerkenswert. Das Weibchen legt seine Eier auf Blätter, bebrütet oder bewacht dieselben, und nach etwa 2–3 Wochen schlüpfen die Jungen aus, welche bis auf ein kurzes Schwänzchen den Alten vollständig gleichen und auch dieses noch am ersten Tag verlieren. Der Embryo schwimmt im Ei in einer wasserklaren Flüssigkeit, besitzt keine Kiemen, wogegen der anfangs große Schwanz als Atmungsorgan zu dienen scheint. Beim Taschenfrosch (Nototrema marsupiatum, s. Tafel), in Mittelamerika, besitzt das Weibchen auf dem Rücken eine nach hinten sich öffnende Tasche, welche rechts und links in Säcke führt, in denen die sehr großen Eier die erste Entwickelung durchmachen. Das Tier ist auf dem Rücken grünblau, stellenweise, besonders am Kopf und auf der Mitte des Rückens, dunkler, mit gelben Längslinien, welche regelmäßige Figuren darstellen. Die Familie der Erd- und Krötenfrösche umfaßt meist Landtiere, welche sich Höhlungen und Gänge in der Erde graben und oft nur zur Laichzeit ins Wasser gehen. Die Geburtshelferkröte (Fesselfrosch, Alytes obstetricans Wagl., s. Tafel), 4 cm lang, von plumpem, krötenartigem Bau, mit kurzen, vierzehigen Füßen, dicken Schwimmhäuten und warziger Drüsenhaut, auf der Oberseite bläulich aschgrau, auf der Unterseite schmutzig weiß mit dunkel gefärbten Warzen und einer Seitenreihe weißlicher Warzen, findet sich in Frankreich, Italien, in der Schweiz, am Rhein und in Westfalen, lebt in Höhlungen an schattigen Orten und bewegt sich schwerfällig wie eine Kröte. Das Weibchen produziert vom März bis Juni in drei oder vier Sätzen 120–150 Eier. Bei der Begattung treten die Eier in zwei gleichzeitig erscheinenden rosenkranzähnlichen Schnüren von 80–170 cm Länge hervor und werden vom Männchen nach der Befruchtung 3–7 Wochen auf dem Rücken herumgetragen, bis die Embryonen hinreichend entwickelt sind. Dann geht das Männchen ins Wasser, die Jungen schlüpfen aus, um sich in normaler Weise weiter zu entwickeln, während das Männchen die Eihüllen abstreicht und dann wie andre Lurche den Sommer verbringt. Bisweilen trägt ein Männchen die Eier von 2–3 Weibchen. Die Knoblauchkröte (Krötenfrosch, Pelobates fuscus Wagl.), 7 cm lang, oben gelbbraun oder hellgrau, dunkel gefleckt, findet sich in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, lebt viel im Wasser, im Sommer auch auf Feldern in selbst gegrabenen Höhlungen, bewegt sich viel geschickter als die Kröten und lebt von Kerbtieren und Nacktschnecken. Sie verbreitet einen ungemein intensiven, die Augen zu Thränen reizenden Knoblauchgeruch; doch sind ihre Schenkel genießbar. Sie laicht im März oder April im Wasser. Die Eier gehen in einer dicken, über 0,5 m langen Schnur ab und werden an Wasserpflanzen befestigt. Die Larven kriechen nach 5–6 Tagen aus und verlassen im Anfang des vierten Monats das Wasser. Die Feuerkröte (Unke, Bombinator igneus Merr., s. Tafel), 4 cm lang, mit starken Warzen besetzt, auf dem Rücken dunkelgrau oder braun, auf der Unterseite schwarz oder graubraun mit orangegelben, ineinander verlaufenden Flecken, bewohnt fast ganz [753] Europa, lebt im Sommer in Gräben, Brüchern, Sümpfen, im Herbst zeitweilig auf dem Land, schwimmt recht gut und hüpft mit ihren langen Hinterbeinen ziemlich schnell; sie schreit abends und die Nacht hindurch eintönig und nicht laut. Sie ist äußerst furchtsam und sondert in der Angst einen schaumigen, etwas scharfen Schleim ab. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Schnecken und Würmern. Sie laicht im Mai und Juni, der Laich fällt im Wasser zu Boden, am neunten Tag schlüpfen die Larven aus, und zu Anfang Oktober ist die junge Brut entwickelt. Vgl. Günther, Catalogue of the Batrachia salientia in the British Museum (Lond. 1858); Ecker, Anatomie des Frosches (Braunschw. 1864–82, 3 Hefte); Götte, Entwickelungsgeschichte der Unke (Leipz. 1874); Knauer, Naturgeschichte der Lurche (Wien 1878); Leydig, Die anuren Batrachier der deutschen Fauna (Bonn 1877).