Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Flutsagen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 320322
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Flutsagen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 320–322. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Flutsagen (Version vom 11.02.2023)

[320] Flutsagen. Die Sagen von einer großen, bis zu den höchsten Bergspitzen emporsteigenden Flut, die das Menschengeschlecht und alle Landtiere und Pflanzen vernichtet haben würde, wenn nicht auf mehr oder weniger wunderbare Art je ein Pärchen von ihnen errettet worden wäre, sind über einen großen Teil der bewohnten Erde verbreitet. Sie finden oder fanden sich in Europa bei Germanen, Slawen und romanischen Völkern, in Vorderasien, Persien, Tibet, Vorder- und Hinterindien, vom australischen Festland an über Neuguinea, durch Melanesien, Mikronesien und Polynesien bis zu den Sandwichinseln, in Amerika von den Eskimo im N. bis zu den Araukanern im S., namentlich an den Westküsten. Dagegen fehlen sie nach R. Andrees vergleichender Übersicht in Arabien, Innerasien, ganz Nordasien, China und Japan und mit wenigen unsichern Ausnahmen fast in ganz Afrika, wie denn schon in der ägyptischen Mythologie F., wenn überhaupt vorhanden, nur eine ganz unwesentliche Rolle gespielt haben. Ursprünglich war man gewöhnt, alle diese weit über die Erdoberfläche verstreuten F. nach der biblischen zu messen, die, wie nun mit Sicherheit ermittelt ist, auf der chaldäischen beruht, von der man bereits einen aus dem 7. Jahrh. v. Chr. herrührenden keilschriftlichen Bericht in Ninive gefunden hat, welcher aber auf noch viel ältere Quellen zurückgeht. Lenormant hat gezeigt, daß der jüdische Bericht deutlich auf ein Küstenland zurückweist, und daß die Herstellung und Festigung der Arche Noahs mit Asphalt der chaldäischen Schiffbaukunst entlehnt ist; auch die Fassung deutet unverkennbar auf die polytheistische Grundlage hin, nach welcher die andern Götter nicht damit einverstanden waren, daß Baal die ganze Menschheit verderben wollte, und ihn veranlaßten, den durch den Schutz des Gottes Ea einzig entkommenen Mann Xisuthros leben zu lassen und mit ihm einen Bund zu schließen, daß ähnliche Heimsuchungen sich nicht wiederholen sollen. Zweifelhaft ist, ob die Juden diesen Bericht bereits aus ihrer chaldäischen Urheimat mitgebracht, oder ob sie ihn (wie Delitzsch zu beweisen suchte) erst während ihres Exils in Babylon kennen gelernt haben.

Der Umstand, daß die ältesten Berichte bei Naturvölkern über ihre heimischen F. durch Missionare gesammelt wurden, welche die wenn auch unbewußte [321] Absicht hatten, Bestätigungen sowohl von der Wahrheit des biblischen Berichtes zu finden, als zugleich den Beweis von der Einheit des Menschengeschlechts und des Gemeinbesitzes ihrer Ursagen zu liefern, macht es in vielen Fällen schwierig, zu sagen, wieweit die einzelnen Berichte ursprünglich sind, denn durch Fragen, die auf bestimmte Punkte gerichtet wurden, kann viel hineingetragen worden sein. Gleichwohl zeigen sich so fundamentale Unterschiede, daß schon Grimm die Unabhängigkeit vieler altweltlicher Berichte betonte, und es ist lehrreich, daran zu erinnern, daß von drei unmittelbar mit Assyrern und Juden in Berührung gewesenen Völkern eins, die Perser, eine ganz verschiedene, zwei aber (Araber und Ägypter) gar keine F. besitzen. Die indischen, persischen, germanischen, slawischen und griechischen F. sind in ihren ursprünglichen Formen von den semitischen ganz verschieden; es handelt sich bei ihnen gar nicht um gegen die Menschheit gerichtete Strafgerichte, die große Flut der „Edda“, die aus dem Körper des Urriesen Ymir hervorbricht, ist vormenschlich und vernichtet nur das Riesengeschlecht, deren einer in einem Boote entkommt, die ältere griechische Sage von Ogyges ist ähnlich und auch die von der Deukalionischen Flut erst später von der semitischen Sage beeinflußt, dagegen der litauischen und manchen amerikanischen Formen ähnlich. Die indische Flutsage, deren Unabhängigkeit von der semitischen Max Müller betont, besitzt in der Rettung der Menschheit durch einen fischgestalteten Gott (Wischnu) eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit keltischen und slawischen Sagen, die einen Wintergott auftreten lassen, der die Erde aus der von einem Sommergott erzeugten Flut rettet.

Vergleicht man die Bestandteile der F., so kehrt die Flut als göttliches Strafgericht noch bei den Litauern, Kol, Mincopie, Dajak, Fidschi-, Pelau- und Gesellschaftsinsulanern, bei den Algonkin in Nord- und den Arawaken in Südamerika wieder. Die Vorausverkündigung der Flut durch Tiere findet sich in Indien (durch einen Fisch), bei den Cherokeeindianern (durch einen Hund), bei den Peruanern (durch Lamas). Ein errettender Berg, den die Überlebenden erstiegen haben, oder an welchem das Rettungsboot strandet, kehrt bei Assyrern, Juden, Hellenen, Indern, auf vielen Südseeinseln, in Nord-, Mittel- und Südamerika wieder; er bildet den verbreitetsten Zug der F. Bei den Odschibwä ersteigt Menaboschu (oder Manabozho der andern Algonkinstämme) noch eine 100 Ellen hohe Tanne des Rettungsberges, weil das Wasser bis über den Gipfel desselben steigt. Die Mandanen erbauten auf den Rat des ersten Menschen einen hölzernen Turm am Heart River, in welchen sie sich retteten, und ihre Nachkommen, die Numangkake, feiern noch heute ein Flutfest, das Catlin und der Prinz von Wied geschildert haben, wobei sie in der Mitte ihres Dorfes einen 3 m hohen Holzcylinder, als Bild jenes hölzernen Forts, errichten und das „große Kanoe“ nennen. Die Mexikaner bei Cholula bezeichneten die dort befindliche unvollendete Pyramide als ein Denkmal der Sintflutzeit. Von den Fidschiinsulanern erzählte Windowi, daß sie früher stets zwei große Kanoes für den Wiederholungsfall bereit gehalten hätten.

Die Aussendung mehrerer Vögel von seiten der Geretteten, um zu erkunden, ob sich das Wasser verlaufe, ist ein häufig wiederkehrender, manchmal für Überlieferung sprechender Zug; man muß aber bedenken, daß die Aussendung von Vögeln, besonders von Kundschaftsraben, einer verbreiteten Gewohnheit primitiver seefahrender Völker entspricht. In der Argonautensage werden Tauben ausgesendet, um zu sehen, ob man durch die Symplejaden kommen könne. Floke Vilgedarson, der 868 Island entdeckte, führte nach dem Landnambuk drei Raben mit sich, um durch ihre Flugrichtung die Küste zu finden, und Plinius berichtet denselben Gebrauch schon von den Seefahrern im Indischen Meere. Auch dieser Zug braucht daher nicht überall entlehnt zu sein. In der erwähnten Odschibwäsage sendet der auf der Tanne sitzende Menaboschu eine Bisamratte herab, um zu sehen, ob das Wasser noch sehr tief sei, und um ihm etwas Erde emporzubringen, und obwohl das Tier nur tot emportaucht, hält es etwas Erde in den Krallen, die Menaboschu als Samen für neue, wachsende Inseln ausstreut, ein Zug, der ähnlich in mehreren nordamerikanischen F. wiederkehrt und gewiß echt ist.

Die Neubevölkerung der Erde durch Steine, die Deukalion und Pyrrha über ihr Haupt warfen, kehrt wieder bei den Makusi in Guayana und bei den Maipuri am Orinoko, nur daß im letztern Falle die Früchte der Mauritiapalme statt der Steine gebraucht werden. In der litauischen Sage, wo ebenfalls ein altes Ehepaar die allein Überlebenden bildete, ward ihnen aufgegeben, über die Steine der Erde zu springen. „Neunmal sprangen sie, und neun Paare entsprangen, der neun litauischen Stämme Ahnen.“ In andern Sagen werden überlebende Tiere in Menschen verwandelt, und bei den Wappo-Indianern Kaliforniens heißt es, der dort mehrfach mit den F. verknüpfte Präriefuchs oder Coyote habe nach verlaufener Flut Schwanzfedern von Eulen, Adlern, Habichten und andern Vögeln gesammelt und überall da, wo früher ein Wigwam gewesen, eine solche Feder eingepflanzt und Mist um dieselben gescharrt. Nach einiger Zeit keimten die Federn, schlugen Wurzeln, bekamen Zweige und blühten reichlich, bis sie endlich zu Männern und Weibern wurden. In andern Sagen entsteht das neue Geschlecht aus Bäumen oder aus Maispflanzen.

Was nun die Entstehung dieser weitverbreiteten Sagen betrifft, so meinte man früher bekanntlich, es lägen darin Erinnerungen an eine wirkliche geologische Flutepoche (Diluvium), aus der die fossilen Tier- und Menschenreste herrührten, und durch welche die Erdoberfläche ihre gegenwärtige Gestalt erhalten hätte, und da sich schon früher theologische Bedenken geregt hatten, woher die ungeheuern Wassermengen gekommen sein sollten, um die ganze Erdoberfläche bis zu den höchsten Bergen zu überfluten, so nahm man an, das Erdinnere sei ehemals mit Wasser gefüllt gewesen, bis die dünne Erdschale einbrach, deren Reste unsre Gebirge vorstellen. In dieser Form hatte Thomas Burnett in seiner „Theoria sacra Telluris“ (1682) die Erdgeschichte zu einem vollständigen Roman ausgearbeitet, dem Halley (1694) und William Whiston in seiner „Neuen Erdtheorie (1696) noch einen großen zerplatzten Kometen als Erdballertränker hinzufügten. Scheuchzer fand die Reste des in der Flut ertränkten sündigen Geschlechts, Buckland schrieb seine „Reliquiae diluvianae“ (1822), und noch gläubige Geologen unsrer Tage haben an den Fossilien „Sintflutsgeruch“ zu verspüren gemeint.

Nachdem eine genauere Untersuchung der Erdrinde die Theorien der Diluvianisten widerlegt hatte, wandte man sich zu der Annahme, daß lokale Überschwemmungen, die dann und wann einzelne Länder heimsuchten, diese Sagen erzeugt hätten. Aber es darf jetzt als ausgemacht angesehen werden, daß gewöhnliche Überschwemmungskatastrophen derartige [322] Sagen nicht erzeugen. In China, wo große Überschwemmungen des hochgelegenen Hoanghobettes in unregelmäßigen Zwischenräumen wiederkehren und mitunter Millionen von Menschenleben vernichten, berichtet das Buch Schuking schon von einer Flut unter dem König Yâo (um 2357 v. Chr.), welche die höchsten Berge überflutete und den Himmel bedrohte, aber die Folge ist, daß man kundige Männer beruft, die solches Unheil für die Folge durch Wasserbauten etc. unmöglich machen sollen. Neun Jahre müht man sich vergebens, bis Yu durch Lichtung der Wälder, Regelung und Eindämmung der Ströme dies vollbringt. In neuerer Zeit hat Sueß auf Erdbeben- und Cyklonfluten hingewiesen, die in Küstenländern ähnliche Erscheinungen hervorbringen, wie sie im biblischen Flutbericht geschildert werden, und wie sie gerade auch in den Niederungsländern der asiatischen Südküste, aus denen dieser Bericht stammt, eine häufig wiederkehrende Erscheinung bilden. Er erinnert dabei unter anderm an die von Erbeben begleitete Sturmflut, die in der Nacht vom 11. zum 12. Okt. 1734 aus dem Golf von Bengalen nach N. stürzte und ca. 300,000 Menschen das Leben kostete, eine Katastrophe, die sich in der Nacht vom 31. Okt. zum 1. Nov. 1876 wiederholte und von neuem gegen 200,000 Menschenleben dahinraffte. Bei letzterer Flut sollen 141 geogr. QMeilen 45 Fuß hoch mit Wasser überflutet worden sein, und es ließe sich begreifen, daß die Erinnerung an eine ähnliche, vom Persischen Meerbusen ausgegangene Erdbeben- oder Sturmflut der dichtenden Phantasie der Völker den Anlaß zu jenem dramatischen Gedicht der Bibliothek von Ninive geboten haben könnte. Auch Andree schließt sich dieser Anschauung an und macht darauf aufmerksam, wie zahlreich gerade an der vulkanischen Westküste Nord- und Südamerikas, wo solche Erdbebenfluten keine Seltenheit sind, die F. auftreten. So führte die Flutwelle des Erdbebens von Callao in Peru (28. Okt. 1746) die Schiffe des Hafens über Mauern und Türme der Stadt ins Land, und von 5000 Bewohnern überlebten nur 200 diese Schreckensstunde.

Aber es gibt eine viel allgemeinere Entstehungsursache der F. in dem über die ganze Welt verbreiteten Vorkommen versteinerter Muscheln, Schnecken, Fische und andrer Seetiere in den Erdschichten hoher Berge. Schon Herodot, Eratosthenes und Xanthus sprechen von binnenländischen Seemuscheln als Zeugen, daß da einst das Meer stand; Tertullian weist auf die Versteinerungen der Gebirge als Zeugen der großen Flut, und Turner erzählt von den Bewohnern der Samoainseln, daß sie gerade so wie der christliche Kirchenvater die versteinerten Fischreste ihrer Berge als Zeugen der großen Flut anriefen. Und dieselbe Argumentation fand schon der alte Cranz bei den Grönländern, Franz Boas in neuerer Zeit bei den Zentraleskimos, und die im übrigen sehr eigentümlichen, von Ellis berichteten F. der Gesellschaftsinsulaner beriefen sich auf die Farero, die versteinerten Korallen und Muscheln auf den hohen Bergen, welche dorthin nur bei der großen Flut gelangt sein können. Wie verführerisch diese Schlußfolge ist, kann man unter anderm bei dem tüchtigen Rumphius sehen, der beim Anblick der riesigen fossilen Gienmuscheln (Tridacna-Arten) der Berge Amboinas, an denen 4–6 Mann zu tragen hatten, in die Worte ausbrach: „Wenn denn nun diese Muscheln nicht auf den Bergen gewachsen sind, noch von Menschen dahin getragen worden, so sind keine nähern Ursachen ausfindig zu machen, als daß sie durch eine große Flut müssen dahin gekommen sein“, und das könne nur die Noahsche Flut gethan haben. Ja noch 1832 berief sich der Erlanger Geologieprofessor Karl v. Raumer darauf, daß die in den Kordilleren bei Santa Fé de Bogota in Höhen von über 2000 m und auf dem Himalaja gar von 5000 m gefundenen Mastodonten-, Hirsch- und Pferdeknochen dorthin doch nur durch eine große Flut geschwemmt sein könnten. Er dachte dabei nicht einmal, wie Rumph, an die Möglichkeit nachträglicher Hebung der Schichten; wie sollten da wohl Naturvölker zu andern Schlüssen kommen, als daß eine große Flut alles das bewirkt habe.

An dieses zwingende Argument mußten sich aber andre, ebenso folgerichtige unweigerlich anlehnen, ohne daß Entlehnungen dabei nötig waren. Denn gab es einmal eine so große Flut, daß sie bis zu den höchsten Bergen der Nachbarschaft hinausreichte, so mußten Menschen und Tiere zu Grunde gehen, und wenn das mit Recht geschehen sein sollte, so mußten sie schlecht gewesen sein und die Götter erzürnt haben. Aber da es immer noch Menschen gibt, mußte wenigstens ein Paar von ihnen gerettet worden sein; gab es in der Nähe hohe Berge, so konnte dies durch Ersteigen derselben geschehen sein; fehlten dieselben, so konnten sie sich nur zu Schiffe gerettet haben. In diesem Falle mußten sie wohl durch die Gunst eines Gottes, dem sie Gastfreundschaft geboten, oder eines vorwissenden Tieres, dem sie Schutz erwiesen hatten, gewarnt worden sein und ein sicheres Schiff erbaut haben, und da es auch wieder Landtiere und Pflanzen gab, mußte der Helfer ihnen wohl geraten haben, Tierpaare und Samen in die Arche zu retten. Das sind ganz ungezwungene Gedankenfolgen, ebenso das hier und da vorkommende Festbinden oder Verankern des Schiffes an einen hohen Felsen oder Baum, das wasser- und luftdichte Verschließen, das Landen am Berge und Aussenden von Kundschaftsvögeln. Dann aber bekommt die bis hierher ohne Anstoß verlaufene Phantasiefahrt einen Ruck, denn das Naturkind bleibt unfehlbar bei der Frage haften, wie wird es nun mit der Menschheit, wenn statt eines jungen Ehepaares nur ein altes, oder zwei Männer, oder ein altes Weib allein gerettet wird? Und da die dichtende Phantasie immer den schwierigsten Fall am liebsten nimmt, so entstanden die Sagen von Deukalion und Pyrrha, welche aus Steinen ein neues Geschlecht erwecken, oder von dem allein geretteten alten Weibe der Dajak, welche mit Hilfe des Feuerbohrers ein neues Wesen schafft, oder von der Jungfrau der Knistino- oder Kri-Indianer, die von einem Adler aus der Flut auf einen Felsen getragen wird und von ihm Zwillinge gebiert (nach Catlin), während die Reste der übrigen Menschheit im roten Pfeifenthon Minnesotas zu finden sind. Manchmal pflanzen sich die allein Übriggebliebenen auch durch Schenkel- oder Seitengeburt fort, und nach dem Wiedererscheinen der Pflanzen und Tiere wird in den meisten Fällen nicht gefragt. Man sieht daher leicht, wie sich diese Sagen, welche die Missionare so sehr in Erstaunen setzten, überall bilden konnten und sogar bilden mußten, wo es Bergversteinerungen gibt, und daß dieselben in vielen Fällen nicht viel mehr als Schliff und Kolorit hinzuzufügen brauchten. Vgl. Diestel, Die Sintflut und die F. des Altertums (2. Aufl., Berl. 1876); Sueß, Die Sintflut (Prag 1883); Carus Sterne, Die allgemeine Weltanschauung in ihrer historischen Entwickelung (Stuttg. 1889); Andree, Die F., ethnographisch betrachtet (Braunschw. 1891).