Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Flugbeutler“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 399
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Flugbeutler. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 399. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Flugbeutler (Version vom 03.11.2024)

[399] Flugbeutler (Petaurus Shaw), Säugetiergattung aus der Ordnung der Beuteltiere, der Unterordnung der Fruchtfresser (Carpophaga) und der Familie der Phalanger (Phalangistidae), dem Flugeichhörnchen sehr ähnliche, aber durch das Gebiß wesentlich verschiedene Tiere mit behaarter Flughaut an der Seite des Rumpfes zwischen Vorder- und Hinterfüßen. Die bekannteste Art, das Zuckereichhorn (fliegendes Eichhorn, Petaurus sciureus Shaw), ist 23 cm lang, mit gleich langem Schwanz, gestrecktem, schlankem Leib, flachem Kopf, kurzer, etwas spitziger Schnauze, großen Augen, aufrecht stehenden, langen Ohren, kurzem, ziemlich dickem Hals und kurzen Beinen. Der dichte, feine, weiche Pelz ist oberseits aschgrau, die Flughaut dunkelbraun, weiß gesäumt, die Unterseite weißlichgelb; der Schwanz ist an der Spitze schwarz. Das Tierchen lebt als nächtliches Baumtier gesellig in Neusüdwales, ist nachts ungemein lebhaft, gebraucht seine Flughaut wie einen Fallschirm, betritt selten die Erde, nährt sich von Früchten, Knospen, Kerbtieren und macht sich in der Gefangenschaft sehr beliebt. Etwa 8 cm lang ist die fliegende Maus (P. [Acrobata] pygmaeus Desm.), mit oben graubraunem, unten gelblichweißem Pelz und zweizeiliger, federbartartiger Behaarung am etwa 7 cm langen Schwanz. Sie lebt von Blättern, Früchten und Kerbtieren und überfliegt, wie das vorige, große Entfernungen. Sie wird in Neusüdwales häufig zahm im Bauer gehalten.