MKL1888:Fischer von Erlach

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fischer von Erlach“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 301
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Fischer von Erlach. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 301. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fischer_von_Erlach (Version vom 17.09.2022)

[301] Fischer von Erlach (eigentlich Fischers von Erlach), Johann Bernhard, Architekt, geb. 1650 zu Graz (nach andern zu Wien), bildete sich in Rom und schloß sich hier der Richtung Berninis an. Mit Ehren überhäuft starb er als Hofbaudirektor in Wien 5. April 1723. In Wien schuf er folgende Bauwerke, welche im Gesamteindruck von großer monumentaler Wirkung sind: die Kirche des heil. Karl Borromeo, die Peterskirche, den Palast des Prinzen Eugen, die Südseite der innern kaiserlichen Burg, den kaiserlichen Marstall etc. Zu dem Lustschloß Schönbrunn entwarf er die ersten Pläne 1696. Er gab im Druck heraus: „Entwurf einer historischen Architektur in Abbildung unterschiedener berühmter Gebäude des Altertums und fremder Völker“ (Wien 1721). – Sein Sohn und Schüler Joseph Emanuel, geb. 1680, soll den Gebrauch der Dampfmaschinen (damals Feuermaschinen genannt) zuerst in Österreich eingeführt haben und zwar zum Betrieb der Wasserkünste im fürstlich Schwarzenbergschen Park. Er starb nach 1740. F. folgte der Richtung seines Vaters, dessen unvollendet gebliebene Arbeiten und Pläne er zum großen Teil ausführte, steht demselben aber an Großartigkeit der Ideen nach. Er gab heraus: „Anfang einiger Vorstellungen der vornehmsten Gebäude sowohl innerhalb der Stadt als in denen Vorstädten von Wien etc.“ (Wien 1719).