Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Filicinae“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 260
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Filicinae. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 260. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Filicinae (Version vom 16.07.2021)

[260] Filicinae (farnartige Gewächse), kryptogame Pflanzenklasse unter den Gefäßkryptogamen, umfaßt sporenerzeugende Gewächse mit deutlichen Gefäßbündeln und meist reichverzweigten Blättern, die auf ihrer Unterseite oder im Innern umgewandelter Blattabschnitte Sporangien mit einerlei oder zweierlei Sporen erzeugen. Hiernach zerfallen sie in die Abteilungen der gleichsporigen (Isosporeae) und ungleichsporigen (Heterosporeae) Filicinen; erstere besitzen nur gleichartige Sporen, welche bei der Keimung selbständige, große, meist monözische Vorkeime entwickeln, und umfassen die Ordnungen der Filices, Marattiaceae und Ophioglossaceae. Die heterosporen Filices oder Rhizocarpeae (Wurzelfrüchtler) haben dagegen zweierlei Sporen, kleinere Mikrosporen, die in einem rudimentären Vorkeim die Antheridien oder direkt Spermatozoiden erzeugen, und große Makrosporen, in welchen sich ein kleiner, mit der Spore in Verbindung bleibender weiblicher, d. h. Archegonien tragender, Vorkeim entwickelt. Dahin gehören die Marsiliaceen und die Salviniaceen. Die F. bilden mit den Equisetinen und den Lykopodinen zusammen die große Hauptabteilung der Gefäßkryptogamen.