Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Feuerschiff“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 209
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Feuerschiff. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 209. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Feuerschiff (Version vom 15.02.2024)

[209] Feuerschiff (engl. Light ship), kurzes, starkes, meist rot, zuweilen schwarz gestrichenes Fahrzeug mit 1–3 Signalmasten, welche Korbgeflechte und bei Dunkelheit Laternen tragen, die in Form und Zahl verschieden sind. Sie sind in Flußmündungen verankert und dienen wie die Leuchttürme den Schiffern als Wegweiser. Der innere Ausbau der Feuerschiffe birgt Wohnräume für die Mannschaft, nicht selten auch Rettungsgeräte für Schiffe, welche in Seenot sind, und Reservegut für den Fall eines Kettenbruchs zur Rettung der Feuerschiffwächter. Während des Eisganges verlassen die meisten Feuerschiffe ihren Standort, indem sie an sicherere Stellen oder in den nächsten Hafen geschleppt werden, um sofort wieder Dienst zu thun, wenn die Eisverhältnisse dies gestatten. Die bekanntesten Feuerschiffe sind die vier zu einer Gruppe vereinigten auf den Goodwin Sands in der Themsemündung. Die deutsche Ostseeküste von Memel bis Swinemünde zählt 5, die deutsche Nordseeküste 15 Feuerschiffe. Über die Art der Beleuchtungsapparate der Feuerschiffe s. Leuchttürme.