Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Feuermal“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 208
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Feuermal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 208. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Feuermal (Version vom 15.02.2024)

[208] Feuermal (griech. Teleangiektasie, lat. Naevus purpureus oder flammeus, Kapillargefäßgeschwulst, erektile Geschwulst, Gefäßmal), dunkelrote, an- und abschwellbare Geschwulst von verschiedener Größe, zuweilen flacher oder wenig gewölbter oder lappiger Oberfläche. Sie besteht fast nur aus sehr kleinen Blutgefäßen, welche die verschiedenste Anordnung zeigen und vielfach unregelmäßig erweitert sind. Das F. kommt stets angeboren vor, nimmt aber schon in der ersten Zeit nach der Geburt an Umfang meist rasch zu. Es kann im weitern Verlauf die Größe einer Walnuß, ja selbst einer Faust und darüber erreichen. Am häufigsten ist das F. am Gesicht, Hals, Nacken, im Bereich gewisser Nervenäste. Ähnliche Neubildungen von Gefäßen wie das F. kommen auch an innern Organen, z. B. der Leber, vor. Die Behandlung des angebornen Feuermals besteht am besten im Ausschneiden, weniger gut im Ätzen der kranken Hautstelle mit rauchender Salpetersäure; letztere Methode ist ungünstiger wegen der stärkern Narbenbildung. Neuerdings wendet man das Ausbrennen des Feuermals mit dem galvanokaustischen Apparat an, und zwar ist der Erfolg der Operation am besten, wenn man bei angebornem F. schon im ersten Lebensjahr operiert.