Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Feldberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 107
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Feldberg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 107. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Feldberg (Version vom 18.10.2022)

[107] Feldberg, 1) höchster Gipfel des Schwarzwaldes, 1493 m hoch, liegt gegen den Südwestrand des Gebirges, an der Dreisam- und Wutachquelle, nördlich von Todtnau, und bildet mit seiner erhabenen Berggruppe, die eine Richtung von NO. nach SW. deutlich erkennen läßt, den Zentralknoten und Kern des ganzen Gebirges. Er ragt aus dem Schwarzwald nicht so imponierend hervor wie etwa der Brocken aus dem Harz, denn nur von einigen Punkten aus gesehen wölbt sich sein mächtiger Buckel, der Höchsten genannt, hoch über die Umgebung empor. Dennoch kennzeichnet ihn die ganze Landschaft, die fast Hochgebirgscharakter trägt, als den König des Gebirges. An sechs Thäler gehen von ihm aus, und im O. lehnt sich an ihn das etwa 1000 m hohe rauhe Plateau, über welches die Straße aus dem Höllenthal nach Lenzkirch führt. Die Hochseen des Waldes lagern an dem F.; so am Osthang der kleine Feldsee, 8 km nordöstlich der Titisee, 9 km südlich der Schluchsee. Auf dem Höchsten, der sanft gewölbt und kahl ist und Herden als Alpentrift dient, steht ein Aussichtsturm, und Viehhütten, nach den nächsten Ortschaften benannt, liegen nach verschiedenen Seiten hin unter dem Gipfel. Die Aussicht vom F. zeigt im S. die Schneekette der Alpen, im W. die Vogesen im langen blauen Zug, im N. und NO. die Berge und Thäler des Schwarzwaldes, im SO. die Kegelberge des Hegaues. Noch malerischer aber ist die Aussicht vom Seebuck, der mit dem F. durch einen Sattel verbunden ist und unmittelbar über dem Feldsee liegt. Auch in botanischer Hinsicht ist der F. merkwürdig. Des nach den Sagen des Wiesethals hier hausenden Dengelgeistes gedenkt Hebel in seinen alemannischen Gedichten. – 2) Großer und Kleiner F., die beiden höchsten Bergkuppen des Taunus, im Nordostteil desselben, beide im Regierungsbezirk Wiesbaden. Der Große F. ist der höchste Punkt des ganzen rheinischen Schieferplateaus, 881 m hoch und nur durch einen niedrigen Bergrücken von dem 827 m hohen Kleinen F. getrennt. Der Gipfel des Bergs besteht aus einer nur mit Heidekraut und Torfmoosen bedeckten Ebene und ist wegen der herrlichen Rundschau, die er gewährt, ein beliebtes Wanderziel der Touristen. Der nördliche Absturz des Bergs, ein 4 m hoher Grauwackenfelsen, heißt der Brunhildenstein (auch Brunhildisbett), nach der fränkischen Königin Brunhilde (gest. 613) benannt, die der Sage nach von hier aus ihr Reich zu überschauen liebte. Über den nordwestlichen Abhang des Bergs zieht der Pfahlgraben (s. d.) noch deutlich erkennbar seine Spuren. Südöstlich vom F., nur durch eine Vertiefung von ihm getrennt, steht der sagengeschmückte und aussichtsreiche Altkönig, ein steiler, abgestumpfter Kegel von 798 m Höhe.

Feldberg, Flecken im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, in schöner, seenreicher Gegend (Haus- und Lucinsee), mit Amtsgericht, Kaltwasserheilanstalt und (1885) 1193 Einw.