Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fehlschluß“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 99
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Fehlschluß. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 99. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fehlschlu%C3%9F (Version vom 27.01.2023)

[99] Fehlschluß (Paralogismus), fehlerhafter, aber im Unterschied vom Trugschluß (Sophisma) unvorsätzlich fehlerhafter Schluß. Derselbe heißt material, wenn der Fehler in der Materie (d. h. in den Prämissen), formal, wenn er in der Form des Schlusses (d. h. in der Verbindung derselben) seinen Ursprung hat. Jener entspringt aus einem in das Gebiet der besondern Wissenschaft, welcher die vermeintlich wahre Prämisse angehört, fallenden, dieser dagegen aus einem rein logischen Irrtum. Beispiel eines solchen ist die sogen. quaternio terminorum, in welcher der Mittelbegriff im Ober- und Untersatz verschieden ist, daher statt der drei zu einem Syllogismus erforderlichen Begriffe deren vier vorhanden sind. Auf Fehlschlüssen beruhende Beweise heißen Scheinbeweise, auf Trugschlüssen beruhende Trugbeweise. Vgl. Beweis und Trugschluß.