Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eulenberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 908
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Eulenberg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 908. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eulenberg (Version vom 15.09.2022)

[908] Eulenberg, Hermann, Mediziner, geb. 20. Juli 1814 zu Mülheim a. Rh., studierte seit 1832 in Bonn und Berlin, wo er unter Leitung von Schwann und Johannes Müller seine Dissertation „De tela elastica“ als erste monographische Arbeit über das elastische Gewebe ausarbeitete. Nach dem Staatsexamen 1836–37 bereiste er Österreich, England und Frankreich, ließ sich als Arzt in Lennep nieder, wurde aber 1846 als Physikus nach Bonn versetzt, wo er sich als Privatdozent für gerichtliche Medizin und Arzneimittellehre habilitierte. 1850 ging er als Physikus und Medizinalrat am Medizinalkollegium nach Koblenz. Er fand hier Veranlassung, sich eingehend mit Kropf und Kretinismus zu beschäftigen, und schrieb mit Marfels: „Zur pathologischen Anatomie des Kretinismus“ (Wetzl. 1857); auch begründete er mit Erlenmeyer in Bendorf das „Korrespondenzblatt der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und gerichtliche Medizin“, für welches er zahlreiche Beiträge lieferte. 1860 wurde E. als Regierungs- und Medizinalrat nach Köln versetzt und widmete sich nun mehr und mehr der öffentlichen Gesundheitspflege. 1870 folgte er einem Ruf als vortragender Rat in das Kultusministerium, in welchem er die Sanitätspolizei vertritt; 1871 wurde er Mitglied der wissenschaftlichen Deputation. Er schrieb: „Lehre von den schädlichen und giftigen Gasen“ (Braunschw. 1865); „Das Medizinalwesen in Preußen“ (Berl. 1874); „Handbuch der Gewerbehygieine“ (das. 1876); „Handbuch des öffentlichen Gesundheitswesens“ (im Verein mit Fachgenossen, das. 1881–82, 2 Bde.); auch übernahm er 1871 die Redaktion der von Casper begründeten „Vierteljahrsschrift für gerichtliche Medizin und öffentliches Sanitätswesen“ und trug zu deren Verbreitung wesentlich bei.