Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eubuleus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 259
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Eubuleus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 259. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eubuleus (Version vom 14.12.2024)

[259] Eubuleus ist der Beiname einer altgriechischen, in Eleusis verehrten Gottheit und bedeutet der Wohlwollende, der Gutes Ratende. Er wird einem jugendlichen Gotte, dem Bruder des Triptolemos, gegeben, aber auch dem Hades, dem Unterweltsgott, selbst, was sich mit der Anschauung vom Tode sehr wohl verträgt. Durch eine in Rom befindliche Inschrift ist bekannt, daß der Bildhauer Praxiteles einen E. gemacht hat. Nun wurde 1885 zu Eleusis der von langem, lockigem Haar umwallte Kopf eines Jünglings gefunden, welcher nach einer Vergleichung mit dem Hermes von Olympia, einem dem Praxiteles ganz zweifellos gehörigen Werke, den Stilcharakter dieses Künstlers zeigt. Sein E. aber kann nur für Eleusis bestimmt gewesen sein. Der zu Eleusis gefundene Kopf vereinigt trüben Ernst und weiches, mildes Wesen und paßt darum für einen Unterweltsgott. Nach diesen Wahrscheinlichkeitsbeweisen wird der Kopf dem Praxiteles zugesprochen; doch sind auch Bedenken dagegen erhoben worden. Der Kopf ist in unergänzten Originalabgüssen und nach einer Ergänzung von dem Bildhauer R. Schweinitz in Berlin vervielfältigt worden.