Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Etex“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 879
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Etex. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 879. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Etex (Version vom 01.06.2021)

[879] Etex (spr. etécks), Antoine, franz. Bildhauer, Maler, Architekt und Schriftsteller, geb. 20. März 1808 zu Paris, hatte Dupaty, Pradier, Ingres und Duban zu Lehrern, erhielt 1829 für seinen sterbenden Hyacinth den zweiten Preis und ein zweijähriges Reisestipendium nach Italien. Er bereiste Italien, Algerien, Corsica, Spanien, Deutschland und England. Die kolossale Gruppe des Kain (Salon 1833) fand solchen Beifall, daß der Minister Thiers ihm die Ausführung zweier Hochreliefs für den Arc de l’Étoile, den Widerstand des französischen Volkes gegen die Alliierten 1814 und den Frieden von 1815 darstellend, übertrug. Im Salon 1841 trug ihm sein Grabmal Géricaults das Kreuz der Ehrenlegion ein. Seine Hauptwerke sind: Hero und Leander, im Museum zu Caen; Blanka von Kastilien, im Museum zu Versailles; Karl d. Gr., im Luxembourg; der heil. Augustin, in der Kirche Ste.-Madeleine zu Paris; die Schiffbrüchigen, Marmorgruppe (1867); St. Benedikt, sich auf Dornen wälzend; Herkules; Denkmal von Ingres für Montauban. Außerdem lieferte er noch zahlreiche Porträtmedaillons und Büsten. Als Maler kultivierte er das Porträt und das Historienbild in Öl, Aquarell und Pastell. Als Architekt führte er mehrere Grabmonumente aus. Er veröffentlichte: „Essai sur le beau“ (Par. 1851); „Cours élémentaire de dessin“ (3. Aufl. 1859); „J. Pradier, étude sur sa vie, etc.“ und „Ary Scheffer“ (1859); „Beaux-Arts. Dix leçons sur le dessin appliqué aux arts et à l’industrie“ (1861).