Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eteŏkles“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 878879
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Eteŏkles. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 878–879. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ete%C5%8Fkles (Version vom 03.05.2021)

[878] Eteŏkles, griech. Heros, Sohn des Ödipus und der Iokaste, Bruder des Polyneikes und der Antigone. Nach ihres Vaters Entthronung vereinigten sich die Söhne dahin, Theben wechselweise ein Jahr um das andre zu regieren. Als nun E. nach Ablauf dieser Frist die Macht nicht aus den Händen geben wollte, suchte Polyneikes bei Adrastos, dem König von Argos, Hilfe. Dieser schickte den Tydeus als Unterhändler zum E., doch spottete derselbe der ihm gemachten Vorstellungen. Hierauf vereinigten sich sieben Fürsten zum Kriege gegen Theben: Adrastos, Tydeus, Polyneikes, Kapaneus, Hippomedon, Adrastos’ Schwestersohn, Parthenopäos und Amphiaraos. Der Kampf, der sich vor Theben entspann, nahm eine für beide Teile gleich unglückliche Wendung. Hippomedon, Parthenopäos und Tydeus fielen im Kampf, Kapaneus wurde vom Blitz erschlagen, Amphiaraos [879] von der Erde verschlungen, Polyneikes und E. töteten einander im wütenden Zweikampf, und nur Adrastos entkam. Des E. Nachfolger in Theben war sein Sohn Laodamas, der zuerst unter Kreons Vormundschaft regierte. Der Untergang der Sieben vor Theben bildet den Gegenstand der erhaltenen Tragödie des Äschylos: „Die Sieben gegen Theben“.