Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Enenkel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 620
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Enenkel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 620. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Enenkel (Version vom 28.05.2021)

[620] Enenkel, Johann (auch Jansen der E., Johannes Nepos), deutscher Dichter, lebte zu Wien, bürgerlicher oder nach andrer Auffassung adliger Abkunft, auch Domherr, verfaßte in den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrh. eine „Weltchronik“, für deren ersten Teil er die „Weltchronik“ des Rudolf von Ems, für den zweiten die „Kaiserchronik“ benutzte. Das Werk, in zahlreichen Handschriften vorhanden (von Maßmann in der Ausgabe der „Kaiserchronik“, Bd. 3, verzeichnet), ist bis jetzt nur in Proben bekannt geworden, die sich unter anderm finden in Pez’ „Scriptores rerum austriacarum“ (Bd. 2), in Maßmanns „Eraclius“ und „Kaiserchronik“ (Bd. 3) und in der Schrift von K. Roth: „Bruchstücke aus Jansen des Enenkels gereimter Weltchronik“ (Münch. 1854). Eine kritische Ausgabe für die „Monumenta Germaniae“ ist in Vorbereitung. Der Fortsetzer der „Weltchronik“ Rudolfs, Heinrich von München, schrieb Enenkels Werk aus, welches später auch in Prosa aufgelöst wurde. Ein zweites poetisches Werk Enenkels aus der Mitte des Jahrhunderts, welches er auch in seine Chronik einreihen wollte, ist sein „Fürstenbuch von Österreich“, dessen Handschriften ebenfalls von Maßmann verzeichnet sind; herausgegeben von Megiser (Linz 1618; neuer Abdruck, das. 1740) und von Rauch („Scriptores rerum austriacarum“, Bd. 1).