Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elementarlehre“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 543
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Elementarlehre. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 543. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elementarlehre (Version vom 27.05.2021)

[543] Elementarlehre, eigentlich Unterweisung in den Elementen oder Anfangsgründen einer Wissenschaft; dann im philosophischen Sprachgebrauch, namentlich bei Kant, die Darstellung der aus den Prinzipien einer Wissenschaft abgeleiteten Lehrsätze im Gegensatz zur Methodenlehre, welche die Regeln zur Behandlung und Anwendung der Lehrsätze gibt. So nennt z. B. Kant in der „Logik“ die E. auch den dogmatischen, die Methodenlehre den technischen Teil und erklärt über den Unterschied beider (§ 96): „Wie die E. in der Logik die Elemente und Bedingungen der Vollkommenheit einer Erkenntnis zu ihrem Inhalt hat, so hat dagegen die allgemeine Methodenlehre, als der andre Teil der Logik, von der Form einer Wissenschaft überhaupt oder von der Art und Weise zu handeln, das Mannigfaltige der Erkenntnis zu einer Wissenschaft zu verknüpfen“. Dem entsprechend handelt er in der „E.“ von den Begriffen, Urteilen und Schlüssen, in der „Methodenlehre“ von der Definition und von der logischen Einteilung der Begriffe. Auch in der „Kritik der reinen Vernunft“ kehrt die Unterscheidung der E. und der Methodenlehre wieder.