MKL1888:Elektrodynamometer

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elektrodynamometer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 534535
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Elektrodynamometer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 534–535. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elektrodynamometer (Version vom 19.04.2021)

[534] Elektrodynamometer (griech.), von W. Weber konstruierter Apparat, bestehend aus einer festen und aus einer an zwei feinen Drähten beweglich aufgehängten Drahtrolle, welche, wenn sie von einem elektrischen Strom durchflossen werden, elektrodynamisch aufeinander wirken; aus der Ablenkung der beweglichen Rolle kann alsdann auf die Größe dieser Wirkung geschlossen werden. Nach diesem Prinzip haben Siemens u. Halske ein E. zur Messung der starken von dynamoelektrischen Maschinen erzeugten Ströme hergestellt. Es besteht aus einer innern festen und einer äußern beweglichen Rolle. Die letztere enthält nur eine einzige Windung und ist hierdurch von der Einwirkung des Erdmagnetismus fast völlig unabhängig. Die Stromzuführung zu dem beweglichen Draht geschieht durch zwei in der Drehungsachse übereinander liegende Quecksilberkontakte. Derselbe ist an einer Spiralfeder (Torsionsfeder) aufgehängt, durch [535] deren Drehung mittels des oben auf dem Instrument angebrachten Torsionskopfes der abgelenkte Draht wieder in die Ruhelage zurückgeführt wird. Der Torsionskopf trägt einen Zeiger, der auf einem Teilkreis den Drehungswinkel angibt, welcher ein Maß ist für die ablenkende Kraft. Diese aber ist proportional dem Quadrat der Stromstärke, so daß das Instrument gerade diejenige Größe angibt, welche den Techniker direkt interessiert, weil derselben die erzeugte Licht- oder Wärmemenge und die verbrauchte oder erzeugte Arbeitsmenge proportional sind.


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 235
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[235] Elektrodynamometer. Bei dem von Bellati und Giltay angegebenen E. ist ein Bündel weicher Eisendrähte an zwei Fäden (bifilar) so aufgehängt, daß seine Achse senkrecht zum magnetischen Meridian steht, und ist umgeben von einem Multiplikatorrahmen, dessen Windungsebene mit dem magnetischen Meridian und sonach auch mit dem Eisenbündel einen Winkel von 45° bildet. Gehen Wechselströme durch die Drahtwindungen, so magnetisieren sie das Eisenbündel mit wechselnden Polen und lenken dasselbe daher stets nach derselben Richtung ab. Die Ablenkung, welche, falls sie nur klein bleibt, dem Quadrat der Stromstärke proportional ist, wird mit Spiegel und Skalenfernrohr (vgl. Magnetometer, Bd. 11) gemessen. Das Instrument ist so empfindlich, daß die schwachen Ströme eines Telephons schon starke Ablenkungen hervorbringen.