Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eleganz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 512
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Eleganz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 512. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eleganz (Version vom 07.05.2023)

[512] Eleganz (lat.), Zierlichkeit, Anmut; bezeichnete in sprachlicher Hinsicht schon bei den Römern die mit Klarheit verbundene Korrektheit der Rede, so daß der Ausdruck das Gedachte treu und wahr wiedergibt und zugleich grammatisch richtig, natürlich, angemessen und treffend ist. Besonders zeigt sich die E. in der feinen Auswahl unter synonymen Wörtern und Redensarten, in der Stellung der Wörter mit Beobachtung der rhetorischen Betonung, des Wohlklanges und des Numerus, so daß die Worte in ganzen Sätzen einen angenehmen Rhythmus geben. Im weitern Sinn bezeichnet E. überhaupt dasjenige, was den Eindruck des Wohlgefälligen macht, besonders mit dem Nebenbegriff des Neuen und Modemäßigen; so namentlich die Gewähltheit und Zierlichkeit in der Kleidung, in der häuslichen Einrichtung etc. Bei den Italienern wird das Wort E. auch zur Bezeichnung der Anmut im Vortrag eines Tonstücks gebraucht sowie in der Mathematik für die scharfsinnige Einfachheit und Klarheit eines Beweises, einer Lösung etc.