MKL1888:Eitelberger von Edelberg

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eitelberger von Edelberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 490
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Eitelberger von Edelberg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 490. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eitelberger_von_Edelberg (Version vom 20.01.2023)

[490] Eitelberger von Edelberg, Rudolf, Kunstgelehrter, geb. 14. April 1817 zu Olmütz, studierte daselbst und in Wien, wurde 1847 Dozent für Kunstgeschichte an der Wiener Universität, an welcher er das Studium der Kunstwissenschaft begründete, und ward 1852 zum außerordentlichen, 1863 zum ordentlichen Professor dieses Faches ernannt. Bis 1864 fungierte E. auch als Mitglied der kaiserlichen Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. Das Hauptverdienst Eitelbergers beruht in der Gründung und Leitung des seit 1864 in Wien nach Vorbild des Kensington-Museums bestehenden und mit einer Kunstgewerbeschule verbundenen Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, dessen wohlthätige Einflüsse auf das Kunstgewerbe des Landes insbesondere die Wiener Weltausstellung 1873 ans Licht gestellt hat. Auch nahm er an der Reform des Zeichenunterrichts einen hervorragenden Anteil und war, 1871 zum Hofrat ernannt, als Beirat für Kunstangelegenheiten im Unterrichtsministerium thätig. Er starb 18. April 1885 in Wien. Als Kunstschriftsteller lieferte E. mehrere gediegene Arbeiten, unter denen wir nennen: die von Heider, E. und Hieser publizierten „Mittelalterlichen Kunstdenkmale des österreichischen Kaiserstaats“ (Stuttg. 1858–60, 2 Bde.), zahlreiche anläßlich mehrerer Reisen in Dalmatien, Istrien, der Lombardei und Ungarn verfaßte Arbeiten in den „Jahrbüchern und Mitteilungen der Zentralkommission“, eine Reihe von einzeln erschienenen Vorträgen und Aufsätzen in Zeitschriften, die zum Teil als „Gesammelte kunsthistorische Schriften“ (Wien 1879–84, 4 Bde.) wieder abgedruckt wurden. Auch leitete er die Herausgabe der „Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance“ (Wien 1872 ff.).