Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eisenoxydsalze“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 478
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Eisenoxydsalze. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 478. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eisenoxydsalze (Version vom 30.04.2024)

[478] Eisenoxydsalze (Ferrisalze) finden sich zum Teil in der Natur in zahlreichen Mineralien, sie entstehen sehr allgemein beim Lösen von Eisenoxyd in den Säuren, die unlöslichen aber durch Wechselzersetzung; die normalen, wasserfreien E. sind meist farblos, die basischen gelb oder rot. Die Lösungen sind meist gelb oder gelbrot; nur die Lösungen des salpetersauren Eisenoxyds und des Eisenfluorids sind farblos, die des essigsauren, mekonsauren Eisenoxyds und des Eisenrhodanids blutrot. Die löslichen E. reagieren sauer und schmecken adstringierend, tintenartig, ihre Lösungen zerfallen beim Erhitzen häufig in unlösliche basische und lösliche saure Salze oder in Hydroxyd und freie Säure; beim Glühen geben die E. Eisenoxyd und Säure, wenn letztere flüchtig ist; durch Zink, Eisen, schweflige Säure werden sie zu Oxydulsalzen reduziert. Ammoniak fällt aus den Lösungen Eisenhydroxyd, nicht flüchtige organische Säuren und Zucker verhindern die Fällung vollständig. Schwefelwasserstoff reduziert unter Abscheidung von Schwefel die E. zu Eisenoxydulsalzen; Schwefelammonium wirkt, in geringer Menge zugesetzt, ebenso; bei Anwendung größerer Mengen wird schwarzes Schwefeleisen gefällt. Gelbes Blutlaugensalz erzeugt einen blauen Niederschlag (Berliner Blau), rotes Blutlaugensalz färbt die E. braun. Rhodankalium färbt saure Lösungen der E. blutrot, Gerbsäure erzeugt in neutralen Lösungen einen schwarzen Niederschlag. Mehrere E. finden in der Technik und als Arzneimittel Verwendung.