Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Edelinck“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 306
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Edelinck. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 306. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Edelinck (Version vom 23.12.2024)

[306] Edelinck, Gerard, niederländ. Kupferstecher, geb. 1649 zu Antwerpen, lernte zuerst daselbst bei C. Galle und begab sich 1665 nach Paris, wo er sich bei Fr. de Poilly weiterbildete. Ludwig XIV. wußte sein Talent zu würdigen und gab ihm eine Wohnung in der Gobelinsmanufaktur. E. starb 1707 in Paris. Er vereinigte die niederländische Kupferstichmanier mit der französischen und trug wesentlich zur Weiterentwickelung seiner Kunst bei. Sein Vortrag ist klar und sauber, dabei eingehend, ohne jedoch ins Kleinliche zu verfallen. Man kann aus der Zahl seiner Blätter (über 420) seinen großen Fleiß ersehen, und es findet sich darunter kaum etwas Mittelmäßiges, wenn man noch in Betracht zieht, daß ihm die Ausführung geschmackloser Vorlagen, z. B. von allegorischen Thesen, übertragen wurde. Porträte und historische Bilder wußte er mit gleicher Vollendung wiederzugeben. – Sein Bruder und Schüler Johann E., geb. 1630 zu Antwerpen, und sein Sohn und Schüler Nicolas, geboren um 1680 zu Paris, gest. 1768 daselbst, erreichten, obwohl tüchtige Stecher, Gerard nicht.