Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Druey“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 163
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Druey. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 163. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Druey (Version vom 24.04.2021)

[163] Druey (spr. drüä́), Charles, schweizer. Staatsmann, geb. 12. April 1799 zu Faoug im Kanton Waadt, studierte die Rechte zu Lausanne, Tübingen, Heidelberg, Göttingen, Berlin und Paris, ließ sich in seinem Heimatskanton als Anwalt nieder, wurde 1828 in den Großen Rat und 1831 in den Staatsrat gewählt. Ursprünglich konservativen Ansichten zugeneigt, wandte er sich sowohl in politischer als kirchlicher Beziehung später den Radikalen zu, dimissionierte bei der Bewegung von 1845 mit den übrigen Staatsräten, stellte sich aber sofort an die Spitze der provisorischen Regierung und blieb von da an das politische Haupt der Waadt. Als erster Tagsatzungsgesandter seines Kantons wirkte er für die Ausweisung der Jesuiten, die Auflösung des Sonderbundes und die Bundesreform in hervorragender Weise. Unter der neuen Bundesverfassung ward D. zum Mitglied des Bundesrats und 1850 zum Bundespräsidenten berufen. Er starb 29. März 1855.