MKL1888:Druckregulatoren

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Druckregulatoren“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 162163
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Druckregulatoren. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 162–163. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Druckregulatoren (Version vom 24.04.2021)

[162] Druckregulatoren (Reduktionsventile) dienen zur Verminderung und Regulierung des Druckes vorhandener hochgespannter Dämpfe oder Gase (z. B. Wasserdampf, komprimierte Luft etc.), um selbige gleichzeitig für Zwecke zu benutzen, bei denen nur Dampf etc. von niederer Spannung angewendet werden darf. Der Druckregulator soll diese Druckverminderung selbstthätig und innerhalb enger Grenzen konstant erhalten. Es gibt eine große Menge Konstruktionen von D., doch beruhen dieselben sämtlich auf der drosselnden Wirkung eines den Querschnitt des Dampf- (Luft- etc.) Leitungsrohrs verengernden Ventils. Sehr einfach ist Weißenbachs Druckregulator, welcher, von Dreyer, Rosenkranz u. Droop fabriziert, aus einem weiten, in senkrechter Stellung in die Dampfleitung eingeschalteten, im untern Teil mit einem belasteten Ventil versehenen Rohr besteht. Die Belastung ist so zu bemessen, daß sie zusammen mit dem reduzierten Druck des von oben auf das Ventil wirkenden Dampfes dem ursprünglichen hohen Druck des Dampfes, der von unten auf das Ventil wirkt, das Gleichgewicht hält. Bei zu reichlicher Dampfzuströmung [163] durch das Ventil findet von obenher auf das Ventil ein Überdruck statt, der auf Schluß wirkt, bis über dem Ventil durch Dampfabgabe wieder eine entsprechende Dampfverminderung eingetreten ist. Der einzige Nachteil des Weißenbachschen Druckregulators, seine Abhängigkeit von den Spannungsänderungen des Volldruckdampfes, ist bei der durch die Figur dargestellten Konstruktion (von denselben Fabrikanten) vermieden. Hier wird das aus zwei Teilen (s. Fig. o und u) bestehende Ventil von dem bei E eintretenden Dampf mit gleicher Kraft aufwärts und abwärts gedrückt, kann sich also vollständig unabhängig von der Größe des Dampfdruckes bewegen (entlastetes Ventil). Die Ventilstange ist mit einem im Cylinder C dicht anschließend beweglichen Kolben K verbunden, auf welchen von unten durch das Rohr p die äußere Luft wirken kann.

Reduktionsventil.

Der Kolben wird durch den im Raum A herrschenden Dampfdruck abwärts und durch den drehbaren Gewichtshebel H aufwärts gedrückt; da die aufwärts wirkende Kraft konstant bleibt, so wird jede Veränderung des Dampfdruckes bei A eine Verschiebung des Kolbens und des Ventils zur Folge haben und zwar so, daß bei wachsendem Dampfdruck das Ventil geschlossen wird, um sich wieder zu öffnen, sobald bei A eine Druckverminderung eintritt. Um den Druckregulator auf Herstellung eines bestimmten Druckes wirken zu lassen, hat man (unter Zulassung von Dampf durch E) das Gewicht G am Hebel H so lange zu verstellen, bis das Manometer M den gewünschten Druck anzeigt. Alle andern Konstruktionen der D. unterscheiden sich von der eben beschriebenen nur durch andre Ausführung des Ventils; Anwendung einer Feder statt der Gewichtsbelastung oder einer Membran statt des Kolbens.