Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Drell“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 137
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Drell. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 137. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Drell (Version vom 15.09.2023)

[137] Drell (Drill, Drilch, Zwillich, Zwilch), geköperte oder gemusterte Gewebe, teils mit einfachen oder kompliziertern geradlinigen, teils auch in Nachahmung des Damastes mit freiern Zeichnungen, wie sie auf dem Jacquardstuhl herzustellen sind. Drilch hat einen glatten, fortlaufenden, vierschäftigen Köper ohne Musterung; Zwilch ist dagegen gemustert. Ursprünglich wob man diese Gewebe nur aus Leinen, auch wohl aus Hanf; jetzt werden auch sehr viel halbleinene und baumwollene gefertigt. Sie sind entweder einfarbig roh oder gebleicht, oder durch gefärbtes Garn gestreift, quadrilliert, meliert etc. Man unterscheidet Bettzwilch, entweder ganz Leinen mit gestreiften Mustern oder rot-, blaustreifig mit baumwollenem Schuß. Ganz baumwollene Gewebe dieser Art heißen gewöhnlich Bettdrell, Tischzeug-, Handtuchdrell, mit kleinen oder größern rechtwinkeligen Mustern, auch mit damastähnlichen Figuren; Hosendrell, aus Leinen und Baumwolle gemischt, mannigfaltig gemustert. Die Hauptsitze der Fabrikation derartiger Waren sind die sächsische Oberlausitz, das nördliche Böhmen und Nordfrankreich.