Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Douglass“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 9596
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Douglass. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 95–96. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Douglass (Version vom 24.05.2021)

[95] Douglass (spr. dógg-las), Frederic, ein nordamerikan. Mulatte, der sich als Redner und Schriftsteller einen gewissen Namen gemacht hat, geb. 1817 von einer Sklavin auf einer der Plantagen des Colonel Lloyd in Maryland (Grafschaft Talbot), lernte trotz [96] des Widerstandes, den sein Herr seinem Lerntrieb entgegensetzte, schreiben, lesen und rechnen. 1832 kaufte ihn ein Schiffbauer in Baltimore, dem er aber 1838 entlief. Er gelangte glücklich nach New Bedford in Massachusetts, wo er Arbeit fand und den Namen D. annahm. Durch die Bekanntschaft mit William Lloyd Garrison erhielt er hilfreiche Unterstützung zur weitern Selbstausbildung, und da er bei verschiedenen Antisklavereiversammlungen in kurzer Zeit eine überraschende rednerische Kraft entwickelte, so ward er 1841 als Agent der Antisklavereigesellschaft in Massachusetts angestellt, als welcher er vier Jahre lang die Staaten von Neuengland bereiste. 1845 besuchte er England, wo er als Redner großes Aufsehen machte und seine Autobiographie „Live of an American slave“, nachmals erweitert unter dem Titel: „My bondage and my freedom“ (deutsch, Hamb. 1860), herausgab. Inzwischen brachten in Amerika seine Freunde die nötige Summe zu seiner gesetzlichen Freikaufung von seinem ehemaligen Herrn auf. Später gründete D. in Rochester eine Wochenschrift: „The North Star“, deren Titel er bald in „Fred. Douglass’s Paper“ umänderte. Im Bürgerkrieg verfocht er eifrig die Sache des Nordens und war besonders für die Einreihung farbiger Soldaten in die Armee und die Sicherung ihrer Rechte thätig. Nach Proklamierung der Emanzipation berief ihn Präsident Lincoln häufig nach Washington zur Konsultation über Angelegenheiten und Interessen der Farbigen; 1871 ward er Sekretär bei der San Domingo-Kommission; 1881 ward er von Garfield zum Registrator für den Distrikt Columbia ernannt. Erschienen ist von ihm noch: „The nature, character and history of the anti-slavery movement“ (Glasgow 1855). Vgl. seine Selbstbiographie „Life and times of F. D.“ (1881).