Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Division“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 1011
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Division. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 10–11. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Division (Version vom 23.05.2021)

[10] Division (lat.), Teilung, in der Arithmetik die vierte Rechnungsspezies, die Zerlegung einer gegebenen Zahl in eine bestimmte Anzahl gleicher Teile. Dividieren heißt nämlich eine Zahl (Quotient) suchen, welche in einer gegebenen Zahl (Dividendus, Dividend) so vielmal enthalten ist, als eine andre (Divisor) Einheiten hat. Um anzudeuten, daß eine Zahl durch eine andre dividiert werden soll, setzt man das Divisionszeichen (:) dazwischen und zwar meist so, daß der Divisor rechts, der Dividend links von diesem Zeichen steht, oder man schreibt die Aufgabe in Form eines Bruches, dessen Zähler der Dividend und dessen Nenner der Divisor ist; daß z. B. 60 durch 5 dividiert werden soll, läßt sich bezeichnen entweder durch , oder durch 60/5. Ist die D. richtig, so muß, wenn man den Quotienten mit dem Divisor multipliziert und den bei der D. etwa übriggebliebenen Rest zum Produkt addiert, dieses dem Dividenden gleich sein.

Division, im Militärwesen 1) ein aus allen Waffengattungen zusammengesetzter, zu selbständigen Unternehmungen befähigter Truppenkörper, deren 2 (oder 3) ein Armeekorps bilden, und die in Deutschland im Krieg aus 2 Infanteriebrigaden à 2 Regimenter = 12 Bataillonen, 4 Eskadrons Kavallerie, 4 Feldbatterien, 1–2 Pionierkompanien und bei Einer D. jeden Armeekorps 1 Jägerbataillon, zusammen etwa 15,000 Mann, 710 Pferden, 24 Geschützen, besteht. In andern Heeren ist die D. schwächer, wie in England nur gegen 10,000 Mann, in andern stärker, z. B. in Frankreich, wo sie 16–18 Bataillone und gegen 20,000 Mann zählt. Kommandeur einer D. (häufig, aber nicht dienstlich, auch Divisionär genannt) ist ein Generalleutnant (in Österreich Feldmarschallleutnant); zum Divisionsstab gehören im Frieden: 1 Generalstabsoffizier, 2 Adjutanten, 1 Intendanturrat, 1 Arzt, 2 Auditeure, 2 Prediger. 2) D. bezeichnet auch mehrere zu einer Infanterie-, bez. Kavalleriedivision vereinigte Infanterie-, bez. Kavallerieregimenter. In Deutschland heißen die Divisionen der Friedensformation im Krieg Infanteriedivisionen. Die Kavalleriedivisionen werden aus 2–3 Brigaden (normal 3) à 2 Regimenter zu 4 Eskadrons formiert, denen reitende Artillerie, 1–2 Batterien, zugeteilt wird. In Österreich heißen sie Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivisionen. 3) In Österreich und einigen andern Staaten heißt D. auch eine aus 2 Kompanien Infanterie, 2 Eskadrons Kavallerie oder 2–3 Batterien Feldartillerie oder noch kleinern Teilen gebildete taktische Truppenabteilung. Die aus allen Waffen zusammengesetzte D. wurde 1793 und 1794 zuerst in der französischen Armee, bald darauf in andern Heeren eingeführt. [11] Napoleon formierte auch zuerst besondere Kavalleriedivisionen und gab der Infanteriedivision Kavallerie nur nach Bedarf. In der deutschen Marine stehen unter jedem der Stationskommandos der Ostsee (Kiel) und Nordsee (Wilhelmshaven) je eine Matrosen- und eine Werftdivision (s. Deutschland, S. 846), auch wird eine zu gemeinsamem Zweck zusammengezogene Anzahl Schiffe D. genannt, z. B. Kanonenboot-, Torpedobootdivision.