Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Dipleidoskōp“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 1006
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Dipleidoskōp. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 1006. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Dipleidosk%C5%8Dp (Version vom 08.01.2023)

[1006] Dipleidoskōp (griech., „Doppelbildseher“), astronom. Instrument, 1844 von Dent in London erfunden, besteht aus drei fein geschliffenen rechteckigen Glastafeln, welche ein gleichschenkeliges Prisma einschließen, wobei von den drei Neigungswinkeln der Seitenflächen der eine 90°, folglich jeder der beiden andern 45° beträgt. Wird das D. vor dem Objektivglas eines Fernrohrs so befestigt, daß die dem rechten Winkel gegenüberstehende Seitenfläche in der Ebene des Meridians liegt und genau senkrecht auf der Achse des Fernrohrs steht, so wird man von allen Gegenständen, welche nicht genau in der Ebene des Meridians liegen, im Gesichtsfeld zwei Bilder erblicken, wogegen sich bei Objekten in der Meridianebene diese beiden Bilder decken. Man kann daher mit einem jeden mit dem D. versehenen und gehörig aufgestellten Fernrohr die Kulmination hell glänzender Gestirne, besonders der Sonne, beobachten. Doch gewährt das D. immer nur eine beschränkte Genauigkeit und kann niemals für eine Sternwarte an Stelle des Passageninstruments (Mittagsfernrohrs) treten.